Dreizehn Studierende aus unterschiedlichen Hochschulen und Fachbereichen kamen am 26.2. in der ACADEMIA SUPERIOR zusammen, um das diesjährige Schwerpunktthema „Grenzerfahrungen — Dir Kraft, aus Krisen zu wachsen” aus ihrer Sicht zu beleuchten und mit Markus Hengstschläger zu diskutieren.
Welche Grenzen gibt es? Welche Grenzen brauchen wir, welche müssen wir überwinden? Welche Krisen der Vergangenheit haben uns überrascht, mit welchen rechnen wir in der nahen Zukunft? Welche Risiken bergen Krisen, welche Chancen eröffnen sie uns? Und: was brauchen wir, um zukünftig aus Krisen zu lernen, sie zu vermeiden und zu überwinden?
Einen Tag lang erarbeitete die YOUNG ACADEMIA ihre Sichtweisen zu diesem Fragenkomplex und formulierten ihre Anliegen für eine krisenresiliente Zukunft unseres Landes. „Plötzlich wird einem klar — irgendwie hängt alles zusammen: Klimawandel, eine alternde Gesellschaft, Wanderungsbewegungen, Energiekrisen, Ressourcen — viele Krisen sind auch Chancen, Krisen in dem einen Bereich führen zu Möglichkeiten in einem anderen”, resümierte ein Teilnehmer.
Entsprechend vielfältig auch die erarbeiteten Handlungsfelder der Studierenden. Sie reichten von Krisen im Bildungssystem, Grenzen des Staates und seiner Verwaltungssysteme, Vertrauensverlust in die Politik, kulturelle Krisen und Grenzerfahrungen, bis hin zu technologischen und biotechnologischen Grenzen und ihre Herausforderungen. Auch existentielle Grenzerfahrungen und zutiefst philosophische Aspekte wurden nicht ausgespart: etwa die Grenze des Todes, die Abgrenzung des Ichs gegenüber dem Anderen oder die Grenzen des Wahrnehmbaren.
Für die Krisenresilienz Oberösterreichs empfiehlt die YOUNG ACADEMIA unter anderem die Stärkung der Kreativität und Förderung der Eigenverantwortlichkeit, ein neues Denken politischer Repräsentation, mehr Mut zu Entscheidungen, einen Fokus auf kulturelle Gemeinsamkeiten in dessen Zentrum Oberösterreich als identitätsstiftendes Element steht, InklusionsbotschafterInnen, die Bewusstseinsbildung für erneuerbare Energien und die Förderung von Forschung und Entwicklung. „Krisen machen Sinn: Wenn man es zulässt, kann damit auch Positives geschaffen werden”, so eine Teilnehmerin. Zudem wünschen sich die Studierenden echte Vorbilder im Sinne von GrenzgängerInnen, von denen man lernen und über die man hinauswachsen kann.
Markus Hengstschläger, wissenschaftlicher Leiter der ACADEMIA SUPERIOR, war angetan von den Präsentationen und Anregungen der Studierenden und ermutigte die jungen Menschen dazu, die politischen und gesellschaftlich aufoktroyierten Grenzen stets kritisch zu hinterfragen.
Ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops werden ihre Handlungsempfehlungen im Rahmen des Symposiums einbringen und mit den eingeladenen Expertinnen und Experten sowie Vertretern aus der Politik diskutieren.
Die öffentliche Abendveranstaltung des Surprise Factors Symposiums „Grenzerfahrungen — Die Kraft, aus Krisen zu wachsen” findet am 15. März 2014 um 19.30 Uhr im Toscana Congress Gmunden statt.