Der heurige Nobel­preis für Wirtschaftswis­senschaften ging mit Angus Deaton an einen Ökonomen, der sich auch mit der Frage beschäftigt, ob mehr Geld die Men­schen glück­lich­er macht. Deatons Antwort auf diese Frage: Ja – aber nur bis zu einem  gewis­sen Punkt. Ab einem Net­to-Einkom­men­sniveau von ca. 5.500 Euro monatlich, ver­liert jed­er weit­ere Zugewinn an Einkom­men seine Bedeu­tung für das Wach­s­tum der per­sön­lichen Lebenszufriedenheit.

ACADEMIA SUPERIOR nahm dies zum Anlass, um im Rah­men ein­er denkBAR über den Wohl­stands­fak­tor Glück in Oberöster­re­ich zu disku­tieren. Inter­essierte aus unter­schiedlich­sten Fach­bere­ichen trafen sich an der Johannes-Kepler Uni­ver­sität in Linz, um nach ein­er oberöster­re­ichis­chen Def­i­n­i­tion von Glück und Leben­szufrieden­heit zu suchen.

Das Faz­it der Ver­anstal­tung: Glück ist sub­jek­tiv und jede und jed­er muss eine eigene Def­i­n­i­tion und den eige­nen Weg zum Glück find­en. Wie jedoch „glück­lich sein“ emp­fun­den und gelebt wer­den kann, hängt auch von gesellschaftlichen Rah­menbe­din­gun­gen wie Sicher­heit und Sta­bil­ität oder den Erfahrun­gen der Kind­heit und Schulzeit ab.

Die Disku­tieren­den forderten, dass ger­ade im Schul­sys­tem ver­stärkt auf die Ent­fal­tung der per­sön­lichen Tal­ente und Stärken einge­gan­gen wer­den sollte. Auch Gutes für andere zu tun, mache glück­lich und zufrieden und trage zur gesellschaftlichen Weit­er­en­twick­lung bei – ganz gemäß dem Zitat von Albert Schweitzer, „Das Glück ist das einzige, das sich ver­dop­pelt, wenn man es teilt.“.

Freiheit und Selbstbestimmung bedeutet Glück

Als weit­er­er wesentlich­er Fak­tor wurde der Grad der per­sön­lichen Frei­heit fest­gemacht. Nur wer eigene Entschei­dungsspiel­räume besitzt – sei es in der Arbeitswelt oder im Pri­vatleben – empfind­et sein Leben als glück­lich. Auch gelebte Par­tizipa­tion und Aktiv­ität gel­ten als zen­trale Voraus­set­zung in betrieblichen Struk­turen, um zufriedene, ver­bun­dene und inno­v­a­tive Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er zu beschäftigen.

Her­auszufind­en, wie das in Unternehmen noch bess­er umge­set­zt wer­den kann, kön­nte Auf­gabe des CHO — Chief Hap­pi­ness Offi­cers sein, den es in manchen Unternehmen bere­its gibt. Auf poli­tis­ch­er Ebene wäre das Pen­dant etwa ein Min­is­teri­um für Glück und Wohlbefind­en, dessen Auf­gabe es sein kön­nte, die großen Visio­nen für ein glück­lich­es Zusam­men­leben ein­er Bevölkerung wieder in den Vorder­grund zu rück­en und das Ziel zu ver­fol­gen, Glück und Wohlbefind­en der Men­schen in einem Land zu steigern. Damit unser Wohl­stand auch mit Glück befeuert wird.

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ACADEMIA SUPERIOR beschäftigt sich bere­its seit län­gerem auch mit dem The­ma „Glück und der Möglichkeit­en der Steigerung der Leben­szufrieden­heit in Oberöster­re­ich“. So disku­tierte beispiel­sweise im Jahr 2011 der Schweiz­er Ökonom und Glücks­forsch­er Bruno Frey, ein Kol­lege von Angus Deaton, im Rah­men eines ACADEMIA SUPERIOR DIALOG im Linz­er Schloss mit dem Wis­senschaftlichen Leit­er von ACADEMIA SUPERIOR, Prof. Markus Hengstschläger.

Bei dieser Ver­anstal­tung stellte Frey unter anderem Forderun­gen an die Poli­tik, den Men­schen ein glück­licheres Leben zu ermöglichen: Dafür seien laut dem Schweiz­er Glücks­forsch­er mehr poli­tis­che Mitbes­tim­mung im Rah­men von dezen­tralen Struk­turen und best­mögliche Bil­dung­sein­rich­tun­gen zen­trale Punk­te. > Mehr dazu hier