Am Samstag 9. April 2011 sind unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und der Moderation von Alan Webber ExpertInnen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengekommen, um über die größten Entdeckungen, Entwicklungen und Überraschungen der letzten drei Jahre in ihren jeweiligen Disziplinen zu diskutieren und zu beraten.
Die ExpertInnen:
Am Sonntag hat die Expertenrunde mit einigen Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirates von ACADEMIA SUPERIOR thematische Schwerpunkte und die nächsten Schritte beraten.
Als Ergebnis des SURPRISE FACTORS SYMPOSIUMS wird Alan Webber eine Dokumentation über die wesentlichen Erkenntnisse, die wichtigsten Surprise Factors des Jahres 2011 und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft verfassen.
In weiterer Folge wird die Zusammenfassung bei unterschiedlichen Veranstaltungen, Workshops und Begegnungen und deren konkrete Auswirkungen für Oberösterreichs analysieren.
Mehr als 500 Besucher beim PLENUM
Beim abendlichen Plenum am 9. April wurde ein erster exklusiver Einblick in die Arbeitsweise des Symposiums gegeben.
Obmann LAbg. Mag. Michael Strugl stellte den mehr als 500 Besuchern die Expertinnen und Experten vor. Er zeigte sich beeindruck von den aktuellen Schilderungen und Einschätzungen.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer hob die Wichtigkeit des Weiterdenkens über die Tagesarbeit hinaus hervor, damit rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt werden können.
Der wissenschaftliche Leiter von ACADEMIA SUPERIOR Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger und der Moderator des Symposiums Alan Webber gaben in einem Interview mit Nadja Bernhard Einblick in die Arbeitsweise der Symposiumsgespräche. Janne Teller und Karin Kneissl schilderten ebenso ihren Zugang zu den Suprise Factors aus ihrem Tätigkeitsfeld.
Die Gier nach Geld hat das Hirn zerfressen
Das Hauptreferat des Abends hielt CDU-Quer- und Vordenker Dr. Heiner Geißler. Der langjährige CDU-Generalsekretär und ehemalige deutsche Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit war nicht nur in seiner aktiven Zeit als Politiker als Vordenker und kritischer Geist bekannt, sondern hat sich diese Eigenschaft bis heute bewahrt. Zuletzt war Geißler als Schlichter beim umstrittenen deutschen Bahnprojekt Stuttgart 21 aktiv.
Anhand von aktuellen Beispielen, wie etwa der Atomkatastrophe in Japan, übte Geißler Kritik daran, wie mit dem immer rascher wachsenden Wissen in unserer Gesellschaft umgegangen wird: „Nicht das Wissen, sondern die Deutung, das was der Mensch daraus macht, ist gefährlich. Auch die Finanzkrise ist erst möglich geworden durch falsches Denken. Die Gier nach Geld hat den Leuten das Hirn zerfressen.”
Heiner Geißler unterstrich, dass es keine Alternative zur Marktwirtschaft gebe, ergänzte jedoch: „Aber der Markt muss geordnet sein. Das Entscheidende ist der Mensch und nicht das Geld. Wir brauchen die öko-soziale Marktwirtschaft mit einem geordneten Wettbewerb. Das Kapital als solches ist nicht schlecht, aber das Kapital hat dem Menschen zu dienen und nicht umgekehrt.” Er forderte eine neue Wirtschaftsordnung: „Wir brauchen eine ökosoziale Marktwirtschaft internationalen Zuschnitts, verbunden mit einem globalen Marshallplan — und wir brauchen mutige Menschen, die dafür kämpfen.”
Gerade im Hinblick auf die Entwicklungen in der Wirtschaft forderte Geißler ein, die Frage nach den grundsätzlichen Werten, der grundsätzlichen Philosophie zu stellen: „Wir müssen uns fragen ‘Was ist der Mensch?’ ”, denn die falschen Menschenbilder sind die Ursache der schlimmsten Entwicklungen. Von dieser ethisch-philosophischen Frage hängt es ab, ob Erfindungen auch tatsächlich dem Menschen zu Gute kommen”, richtete Geißler den Blick auch in die Zukunft. „Auch früher haben wir wichtige Fragen gelöst. Damit das aber auch in Zukunft gelingt, brauchen wir Think Tanks wie ACADEMIA SUPERIOR”, bekräftigte Heiner Geißler, der nach seiner Rede Standing-ovations bekam.