Surprise Fact: „We will drill, baby, drill“ in den USA bleibt aus – während die EU mit erneuerbaren Energien Milliarden spart

Bere­its in sein­er ersten Amt­szeit und nun erneut propagierte Don­ald Trump die Idee der „Energiedom­i­nanz“ der USA und ver­spricht eine expan­sive Förderung von Öl und Gas. Doch ent­ge­gen sein­er Vision zeigen aktuelle Entwick­lun­gen eine über­raschende Zurück­hal­tung der großen US-Öl- und Gasun­ternehmen. Eine Analyse der Zen­tral­bank von Texas ergab, dass die Mehrheit der Förderun­ternehmen 2025 weniger in neue Vorkom­men investieren will als noch 2024. Gle­ichzeit­ig prog­nos­tiziert die Ener­gy Infor­ma­tion Admin­is­tra­tion lediglich ein Förderwach­s­tum von 2,6 % – 2026 liegt diese Schätzung sog­ar unter 1 %. Haupt­grund ist der sink­ende Ölpreis, den J.P. Mor­gan bis Ende 2025 auf 64 US-Dol­lar pro Bar­rel tax­iert (aktuell um die 75 Dol­lar). Anders als vom derzeit­i­gen US-Präsi­den­ten erhofft, ori­en­tieren sich die Inve­storen an wirtschaftlichen Real­itäten und nicht an poli­tis­chen Programmen.

Europas Energiewende als Gegenmodell: Milliardenersparnis durch den Green Deal

Während in den USA die Unsicher­heit über die kün­ftige Energiepoli­tik wächst, beweist Europa, dass ein strate­gis­ch­er Umstieg auf erneuer­bare Energien wirtschaftliche Vorteile bringt. Laut dem aktuellen Euro­pean Elec­tric­i­ty Review 2025 von Ember erre­ichte die EU im ver­gan­genen Jahr einen his­torischen Meilen­stein: Erst­mals über­traf die Solarstromerzeu­gung den Anteil von Kohle. Seit Ein­führung des Green Deals im Jahr 2019 stieg der Anteil erneuer­bar­er Energien von 34 % auf 47 %, während der Anteil fos­siler Energi­eträger von 39 % auf 29 % sank. Beson­ders Solaren­ergie verze­ich­nete ein Wach­s­tum von 22 % im Ver­gle­ich zum Vor­jahr, während die Stromerzeu­gung aus Erdgas im fün­ften Jahr in Folge zurückging.

Diese Entwick­lung hat mas­sive wirtschaftliche Auswirkun­gen: Ohne die in den let­zten fünf Jahren instal­lierten Wind- und Solaran­la­gen hätte die EU 92 Mil­liar­den Kubik­me­ter mehr fos­siles Gas und 55 Mil­lio­nen Ton­nen mehr Steinkohle importieren müssen – was Mehrkosten von 59 Mil­liar­den Euro bedeutet hätte. Erneuer­bare Energien reduzieren somit nicht nur Emis­sio­nen, son­dern stärken auch die wirtschaftliche Unab­hängigkeit Europas.

Zwei Wege, zwei Zukunftsperspektiven?

Während die USA unter Trump weit­er­hin auf fos­sile Energien set­zen und mit sink­enden Investi­tio­nen der Indus­trie kämpfen, zeigt sich in Europa ein gegen­sät­zlich­es Bild: Eine kon­se­quente Förderung erneuer­bar­er Energien sorgt für Einsparun­gen, stärkt die Energiesicher­heit und sichert langfristig sta­bile Preise. Die Frage bleibt: Wird sich die US-Poli­tik anpassen oder weit­er auf ein Mod­ell set­zen, das zunehmend an wirtschaftlich­er Attrak­tiv­ität verliert?

Quellen:

Ross­lowe, C. und Petro­vich, B. (2025) Euro­pean Elec­tric­i­ty Review 2025. Ember. Ver­füg­bar unter: https://ember-energy.org/latest-insights/european-electricity-review-2025/ (Zugriff am 12. Feb­ru­ar 2025).

Table.Media (2025) Kli­ma in Zahlen: Öl- und Gas­man­ag­er zögern mit „Drill, baby, drill“. Table Media. Ver­füg­bar unter: https://table.media/climate/news/klima-in-zahlen-oel-und-gasmanager-zoegern-mit-drill-baby-drill(Zugriff am 12. Feb­ru­ar 2025).