Surprise Fact: Schüler:innen fühlen sich wohl

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Quelle: OECD (2023), PISA 2022 Results (Vol­ume II): Learn­ing Dur­ing – and From – Dis­rup­tion, PISA, OECD Pub­lish­ing, Paris, S. 315ff. URL: https://doi.org/10.1787/a97db61c-en

Die im Herb­st 2023 erschiene­nen Ergeb­nisse der Befra­gung von 15- bis 16-jähri­gen Schüler:innen im Rah­men der PISA-Studie 2022, zeigen deut­lich, dass sich die Mehrheit der Schüler:innen in Öster­re­ichs Schulen wohlfühlen. Das Wohlbefind­en liegt deut­lich über dem Durch­schnitt aller OECD-Staat­en, und was beson­ders über­rascht: Im Ver­gle­ich zur Befra­gung von 2018 haben sich die Werte trotz der anges­pan­nten Sit­u­a­tion während der Coro­na-Pan­demie nicht verschlechtert.

Mehrheit fühlt sich wohl – doch jedes Kind zählt

Im Frage­bo­gen zur PISA-Studie gaben 79,9 Prozent der befragten Jugendlichen an, in der Schule leicht Fre­unde zu find­en und 76,8 Prozent, dass sie sich in der Schule zuge­hörig fühlen. 86,8 Prozent hat­ten das Gefühl, von anderen gemocht zu wer­den. Trotz­dem beja­hen jedoch auch viele Jugendliche die Frage, ob sie sich in der Schule unwohl bzw. fehl am Platz (16,7 Prozent), ein­sam (8 Prozent) oder als Außen­seit­er (13 Prozent) fühlen.

Die generelle Zufrieden­heit mit dem Leben ist in den ver­gan­genen Jahren in vie­len Län­dern zurück­ge­gan­gen, so auch in Öster­re­ich: Knapp 20 Prozent der Schüler:innen haben 2022 angegeben, mit ihrem Leben unzufrieden zu sein. Das sind etwas mehr als im OECD-Schnitt (18 Prozent). 2018 lag der Wert in Öster­re­ich noch „nur“ bei 17 Prozent.

Sicherheitsgefühl ist gut, das Bullying geht zurück

Das Sicher­heits­ge­fühl in der Schule ist bei öster­re­ichis­chen Schüler:innen etwas bess­er als im Durch­schnitt aller OECD-Län­der. So bericht­en Schüler:innen in Öster­re­ich deut­lich sel­tener von Dro­hun­gen gegen andere Schüler:innen (11,9 Prozent in Öster­re­ich, gegenüber 20,2 Prozent im OECD-Schnitt) und Kon­flik­ten mit Ver­let­zten (7,2 Prozent gegenüber 17 Prozent), 8 Prozent fühlen sich im Schul­ge­bäude (Gang, Toi­lette, Kan­tine) unsich­er (OECD-Schnitt: 10 Prozent). Ver­gle­ich­sweise etwas häu­figer bericht­en öster­re­ichis­che Schü­lerin­nen und Schüler allerd­ings von Ban­den bzw. Waf­fen in der Schule (10,2 bzw. 13 Prozent gegenüber 12,1 bzw. 10,6 Prozent im OECD-Schnitt).

Das soge­nan­nte Bul­ly­ing – wieder­holtes Schikanieren über einen län­geren Zeitraum – ist in Öster­re­ich, wie im generellen OECD-Trend, nach Jahren der Zunahme seit den let­zten vier Jahren etwas zurück­ge­gan­gen. Im Jahr 2022 berichteten 7,6 Prozent der Befragten, dass in den let­zten Monat­en vor der Befra­gung bösar­tige Gerüchte über sie ver­bre­it­et wur­den, während es im Jahr 2018 noch 11 Prozent waren. Ins­ge­samt wur­den 2022 aber immer noch 19,5 Prozent der Mäd­chen und 22,8 Prozent der Burschen laut eige­nen Angaben zumin­d­est ein paar Mal pro Monat schikaniert.

Es ist entschei­dend für die Zukun­ft und den Bil­dungser­folg der Jugend, dass Schulen ein sicher­er und Ort zum Wohlfühlen sind. Auch wenn die Ergeb­nisse der aktuellen Befra­gung deut­lich bess­er als in der Mehrheit der anderen Län­der sind, soll­ten trotz­dem weit­ere Anstren­gun­gen in diese Rich­tung unter­nom­men werden.

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Quelle: OECD (2023), PISA 2022 Results (Vol­ume II): Learn­ing Dur­ing – and From – Dis­rup­tion, PISA, OECD Pub­lish­ing, Paris, S. 315ff. URL: https://doi.org/10.1787/a97db61c-en