Im internationalen Vergleich und bezogen auf die Bevölkerung weist Österreich eine sehr hohe Zahl von berufstätigen Ärzt:innen auf. Die Rate der jährlich in Österreich ausgebildeten Mediziner:innen bewegt aber nur leicht über dem Durchschnitt aller OECD-Staaten.
Anscheinend ist Österreich für ausgebildete Ärzt:innen aus anderen Ländern ein sehr attraktiver Arbeitsort. Anders wäre die überdurchschnittliche Ärztedichte, bei durchschnittlicher Ausbildungszahl, nicht erklärbar. Dies verdeutlichen auch noch einmal die beiden folgenden Grafiken der OECD.[1]
Griechenland, Portugal (die eine höhere Ärztedichte aufweisen) und einige andere Länder finden sich nicht in der Surprise Fact-Grafik, da in diesen Ländern die Ärztezahl aufgrund der nationalen Zählweise überbewertet wird und daher nicht einfach mit anderen Staaten vergleichbar ist. Siehe Fußnote 1 in der folgenden Grafik.
Herkunft und Altersstruktur der Ärzt:innen in Österreich
Daten der Österreichischen Ärztekammer zeigen, dass ca. 14% der in Österreich praktizierenden Ärzte (zum Zeitpunkt ihrer Ersteintragung in die Österreichische Ärzte-Liste) keine österreichische Staatsbürgerschaft besaßen. Von den 47.722 Ärzt:innen (Stand 31.12.2022) hatten 7.169 keine österr. Staatsbürgerschaft. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Länder aus der Nachbarschaft in Europa: Deutschland, Italien und die osteuropäischen Staaten.
Von den ca. 7.000 Ärzt:innen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, dürften ca. 5.000 auch im Ausland studiert haben. Österreichs Gesundheitssystem zieht also, wenn man auf einen Zeitraum von Jahrzehnten blickt, mehr Ärzt:innen an, als ausgebildet werden.
Für die Frage, ob dies immer noch der Fall ist, müssten Spezialauswertungen zu den Nationalitäten und Abschlüssen der jüngeren Jahrgänge durchgeführt werden.
Ein Blick in die Altersstruktur der österreichischen Ärzteschaft zeigt deutliche Verschiebungen, in der Vergangenheit. Bei den Älteren überwiegt der Anteil an Männern. Bei den Jüngeren überwiegt der Anteil an Frauen.
Im internationalen Vergleich, bewegt sich Österreich jedoch exakt im Durchschnitt.
Endnoten
[1] Griechenland, Portugal (die eine höhere Ärztedichte aufweisen) und einige andere Länder finden sich nicht in der Surprise Fact-Grafik, da in diesen Ländern die Ärztezahl aufgrund der nationalen Zählweise überbewertet wird und daher nicht einfach mit anderen Staaten vergleichbar ist. Siehe Fußnote 1 in Grafik 1.