Surprise Fact: Österreich für Ärzt:innen attraktiver als viele denken

Im inter­na­tionalen Ver­gle­ich und bezo­gen auf die Bevölkerung weist Öster­re­ich eine sehr hohe Zahl von beruf­stäti­gen Ärzt:innen auf. Die Rate der jährlich in Öster­re­ich aus­ge­bilde­ten Mediziner:innen bewegt aber nur leicht über dem Durch­schnitt aller OECD-Staaten.

Anscheinend ist Öster­re­ich für aus­ge­bildete Ärzt:innen aus anderen Län­dern ein sehr attrak­tiv­er Arbeit­sort. Anders wäre die über­durch­schnit­tliche Ärzte­dichte, bei durch­schnit­tlich­er Aus­bil­dungszahl, nicht erk­lär­bar. Dies verdeut­lichen auch noch ein­mal die bei­den fol­gen­den Grafiken der OECD.[1]

Griechen­land, Por­tu­gal (die eine höhere Ärzte­dichte aufweisen) und einige andere Län­der find­en sich nicht in der Sur­prise Fact-Grafik, da in diesen Län­dern die Ärztezahl auf­grund der nationalen Zählweise über­be­w­ertet wird und daher nicht ein­fach mit anderen Staat­en ver­gle­ich­bar ist. Siehe Fußnote 1 in der fol­gen­den Grafik.


Quelle: OECD (2023), Health at a Glance 2023: OECD Indi­ca­tors, OECD Pub­lish­ing, Paris, https://doi.org/10.1787/7a7afb35-en, S. 177.

Quelle: OECD (2023), Health at a Glance 2023: OECD Indi­ca­tors, OECD Pub­lish­ing, Paris, https://doi.org/10.1787/7a7afb35-en, S. 191.

Herkunft und Altersstruktur der Ärzt:innen in Österreich

Dat­en der Öster­re­ichis­chen Ärztekam­mer zeigen, dass ca. 14% der in Öster­re­ich prak­tizieren­den Ärzte (zum Zeit­punkt ihrer Erstein­tra­gung in die Öster­re­ichis­che Ärzte-Liste) keine öster­re­ichis­che Staats­bürg­er­schaft besaßen. Von den 47.722 Ärzt:innen (Stand 31.12.2022) hat­ten 7.169 keine österr. Staats­bürg­er­schaft. Die wichtig­sten Herkun­ft­slän­der sind Län­der aus der Nach­barschaft in Europa: Deutsch­land, Ital­ien und die osteu­ropäis­chen Staaten.

Von den ca. 7.000 Ärzt:innen mit aus­ländis­ch­er Staats­bürg­er­schaft, dürften ca. 5.000 auch im Aus­land studiert haben. Öster­re­ichs Gesund­heitssys­tem zieht also, wenn man auf einen Zeitraum von Jahrzehn­ten blickt, mehr Ärzt:innen an, als aus­ge­bildet werden.


Quelle: ÖÄK (2023), Ärztes­ta­tis­tik für Öster­re­ich zum 31.12.2022. https://www.aerztekammer.at/daten-fakten, S. 7.

Für die Frage, ob dies immer noch der Fall ist, müssten Spezialauswer­tun­gen zu den Nation­al­itäten und Abschlüssen der jün­geren Jahrgänge durchge­führt werden.

Ein Blick in die Altersstruk­tur der öster­re­ichis­chen Ärzteschaft zeigt deut­liche Ver­schiebun­gen, in der Ver­gan­gen­heit. Bei den Älteren über­wiegt der Anteil an Män­nern. Bei den Jün­geren über­wiegt der Anteil an Frauen.


Quelle: ÖÄK (2023), Ärztes­ta­tis­tik für Öster­re­ich zum 31.12.2022. https://www.aerztekammer.at/daten-fakten, S. 8.

Quelle: ÖÄK (2023), Ärztes­ta­tis­tik für Öster­re­ich zum 31.12.2022. https://www.aerztekammer.at/daten-fakten, S. 9.

Im inter­na­tionalen Ver­gle­ich, bewegt sich Öster­re­ich jedoch exakt im Durchschnitt.

Quelle: OECD (2023), Health at a Glance 2023: OECD Indi­ca­tors, OECD Pub­lish­ing, Paris, https://doi.org/10.1787/7a7afb35-en, S. 179.

End­noten

[1] Griechen­land, Por­tu­gal (die eine höhere Ärzte­dichte aufweisen) und einige andere Län­der find­en sich nicht in der Sur­prise Fact-Grafik, da in diesen Län­dern die Ärztezahl auf­grund der nationalen Zählweise über­be­w­ertet wird und daher nicht ein­fach mit anderen Staat­en ver­gle­ich­bar ist. Siehe Fußnote 1 in Grafik 1.