Vor dem Hintergrund einer sich stetig wandelnden Welt haben sich in den „Fragen an die Zukunft“ drei Kernthemen herauskristallisiert: Die Wertebasis für die Bildung der Zukunft, der zunehmende Druck auf die Mitte der Gesellschaft und die Stärkung des individuellen Verantwortungsbewusstseins. Um diese Themen kreisten auch die Diskussionen und Formate der ACADEMIA SUPERIOR im zurückliegenden Jahr.
In einer Zeit, die von umfassenden Veränderungen geprägt ist, setzen wir auf die Erarbeitung von Lösungsansätzen, die nicht nur den Status quo unserer Wertebasis hinterfragen, sondern auch eine positive Neuordnung der Zukunft zulassen. Es geht genau darum, im eigenen Umfeld Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Empowerment junger Menschen, die als Gestalterinnen und Gestalter von morgen eine zentrale Rolle einnehmen.
Das SUMMA SUMMARUM 2023 gewährt Einblicke in unsere Diskussionsprozesse des vergangenen Jahres. Es soll dazu einladen, auch 2024 gemeinsam mit uns neue Perspektiven zu entdecken, Lösungskompetenzen zu entfalten und Zukunft zu gestalten.
Wir danken für Ihr anhaltendes Interesse und wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre.
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INHALTE UND THEMEN
In einem sehr bewegten Jahr mit zahlreichen Aktivitäten, Diskussionen und Formaten zu grundlegenden und gesellschaftlich zutiefst relevanten Themen ging es vordergründig um die Frage, wie sich eine wertebasierte und zukunftsorientierte Bildung in einer sich so rasch wandelnden Welt gestaltet. Aber auch das gesellschaftliche Miteinander, ein ökonomischer Ausblick, die individuelle Verantwortung sich gesellschaftlich einzubringen und Themen wie Diversität, Zusammenhalt, Engagement und Gendergerechtigkeit standen im Mittelpunkt der Arbeit des Think Tanks.
AKTIVITÄTEN UND PUBLIKATIONEN
Die beiden DIALOG-Veranstaltungen mit WIFO-Chef Gabriel Felbermayr und der Schauspielerin Verena Altenberger bildeten 2023 Höhepunkte im ACADEMIA SUPERIOR Veranstaltungsjahr. Thematisiert wurden u. a. der österreichische Arbeitsmarkt, die wirtschaftlichen Aussichten, KI und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sowie die Gleichstellung der Geschlechter in Kunst und Kultur und Perspektiven vor und hinter der Bühne. Markus Hengstschläger sorgte im Gespräch mit den beiden Ausnahmepersönlichkeiten abermals für zwei Abende, die spannend, unterhaltsam und tiefgehend zugleich waren.
Den inhaltlichen Schwerpunkt des vergangenen Jahres bildete das Thema „Bildung.Werte.Zukunft.“ In vier Podiumsdiskussionen in den vier oberösterreichischen Bezirken wurde gemeinsam mit Expert:innen und Vertreter:innen der Wissenschaft, Industrie, der Lehrer:innen und Schüler:innen die grundlegende Ausrichtung einer Bildung für die Zukunft diskutiert, bei der die Potenziale und Talentefindung junger Menschen im Vordergrund stehen.
Bereits zum vierten Mal fanden im Rahmen der JKU Science Holidays die ACADEMIA SUPERIOR Zukunftskonferenzen statt. Gemeinsam mit Kindern wurden Fragen an die Zukunft erarbeitet, Ideen entwickelt und in einem professionellen Setting diskutiert. Die Ergebnisse sind in einem Dossier veröffentlicht.
Auf die Suche nach der „Mitte der Gesellschaft“ begaben wir uns gemeinsam mit Ursula Plassnik und Wolfgang Mazal, basierend auf einer IMAS-Umfrage von Paul Eiselsberg. Dabei ging es nicht zuletzt um die Frage, welches Narrativ einen Zusammenhalt der breiten Mitte in Zeiten eines zunehmenden Auseinanderdriftens der Gesellschaft bilden könnte.
Zu Beginn des Jahres lenkte die Georgetown Professorin Jamil S. Scott in einer Kooperation mit der US-Embassy den Fokus auf die Bedeutung von Diversität, Engagement und Frauen in politischen Funktionen.
Fortgesetzt wurden bewährte Kooperationsformate, wie etwa die MUTmacherinnen-Talks und Workshops mit dem Gymnasium Dachsberg und dem Club Forum Alpbach OÖ, bei denen es um die Arbeitswelt der Zukunft sowie ein geeintes Europa ging. In Kooperation mit dem Vordenkerforum Forward Linz wurde das Thema einer geschlechtersensiblen Stadtplanung beleuchtet.
Eine Zusammenschau internationaler Studien erschien im „ACADEMIA SUPERIOR QUARTERLY“ viermal. Zudem gaben die regelmäßigen „Surprise Facts“ einen kompakten Einblick in überraschende neue Erkenntnisse.
TAKE-AWAYS
In 14 Empfehlungen sind einige Take-Aways der Arbeit von ACADEMIA SUPERIOR zusammengefasst. Sie verstehen sich als Einladung und Anregung, konkret und gemeinsam aktiv zu werden und gestalterisch in die Zukunft zu wirken.
- Investitionen in frühkindliche Bildung für positive Effekte in der Erreichung späterer Bildungsziele und einer chancengerechten Bildung
- Berücksichtigung wesentlicher Unterschiede in der Männer- und Frauengesundheit in Gesundheits- und Präventionsprogrammen
- Erarbeitung eines gemeinsames Narrativs für die Mitte der Gesellschaft und Schaffung von Begegnungsräumen, um zunehmenden Spaltungstendenzen entgegenzuwirken
- Zusammenschluss europäischer Hochschulen für mehr Sichtbarkeit und wissenschaftliche Schlagkraft im internationalen Wettbewerb
- Mehr Zeit pro Schüler:in in Bildungseinrichtungen durch ein verbessertes Betreuungsverhältnis und Unterstützungspersonal
- Fokus auf Elternarbeit im Bildungsbereich
- Schaffung von Brückeninstitutionen, die eine Vermittlerposition unter den Bildungs-Stakeholdern einnehmen, Unterstützungsstrukturen aktivieren und ein Forum für Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis bilden
- Einrichtung von Berufswerkstätten als praxisnahe Ausbildungsmöglichkeiten zum Erlangen eines Bildungsabschlusses
- Kompetenzstärkung der Lehrkräfte in den Themenbereichen Digital Literacy, selbstreguliertes Lernen, Konfliktmanagement, soziale- und Diskurskompetenz sowie Entrepreneurship
- Ausbau der Bildungsangebote für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in den Bereichen politische Kompetenz und Staatsbürgerschaftskunde
- Menschen, die man gerne in der Politik sehen würde, zu politischem Engagement ermutigen und sie unterstützen
- Ausbau des Angebots sehr früher und niederschwellige Hilfen, um den Gewaltkreislauf innerhalb von Familien zu durchbrechen
- Soziale Verantwortung von Unternehmen stärken und Lieferkettenthematik mehr in den Vordergrund rücken
- Gendersensible Stadt- und Raumplanung ausbauen, um Lebensräume für alle Generationen und Bedürfnisse zu schaffen und sicherzustellen