Markus Hengstschläger, Claudia Schwarz und Michael Hauer von ACADEMIA SUPERIOR verfassten im Jahrbuch für Politische Beratung 2015 einen Beitrag mit Überlegungen zur „Gesundheits- und Generationenpolitik der Zukunft”
Die Gesellschaft ist im steten Wandel. Die Bevölkerungsstruktur verleiht der Gesellschaft ihre Prägung: die Anzahl der Geburten und Todesfälle, die Zu- und Abwanderung, eine steigende Lebenserwartung, die geografische Verteilung der Bevölkerung, die Geschlechterverteilung sowie Beschäftigungsverhältnisse und Lebensumstände wirken sich auf das Zusammenleben in der Gemeinschaft und die politische Staatsorganisation aus. Die Bevölkerung bildet damit eine zentrale Grundlage für Entscheidungen über Wirtschaft, Politik und Sozialsysteme.
Zwei politische Entscheidungsfelder, die enormen Einfluss auf die Bevölkerungsstruktur haben, sind die Gesundheits- und Generationenagenda. Die zukünftige Bedeutung dieser Bereiche für unsere Gesellschaft kann kaum überbewertet werden. Jedoch muss die gegenwärtige Politik erst noch erkennen, dass die Gesundheits- und Generationenthematik – wie so vieles andere – nicht getrennt voneinander angegangen werden können und dürfen, wenn man hier positive politische Gestaltungsimpulse generieren möchte. Die Beantwortung zentraler Fragen der Zukunft kann nur gelingen, wenn Herausforderungen in der Gesundheits- und Generationenpolitik ausreichend und verschränkt wahrgenommen und behandelt werden.
Nicht zuletzt wirft die politische Beschäftigung mit dieser Thematik grundlegende ethische Fragen auf, die dringend eine Beantwortung finden müssen. Diese drehen sich vor allem um den Gegensatz zwischen individuellen Freiheiten und gesellschaftlichem Druck, um die alte Frage, wie weit der Staat in die private Sphäre eindringen darf, wie ein ‚generationen-faires‘ politisches System gestaltet werden könnte und ob wir es uns überhaupt noch leisten können (oder sollen), noch älter zu werden.
Auszug aus der Einleitung des Beitrags, denn gesamten Artikel können sie hier nachlesen:
Thomas Köhler, Christian Mertens (Hg.): Jahrbuch für politische Beratung 2014/2015. Zeit und Geist in Mitteleuropa. PROverbis 2015.
Kompetente Beiträge spannen einen weiten Bogen von der abstrakten Philosophie und Politologie über Kunstschaffen, Wissenschaft, Medien, Bürgersinn und Zivilcourage als direkte oder indirekte Berater und Beraterinnen bis hin zum konkreten Spiel von Angebot und Nachfrage in der Gestalt von Consulting und Lobbying.
Das Buch möchte mit diesem heterogenen Versuch neue Sichtweisen und Blickwinkel auf Potenziale und Trends politischer Beratung eröffnen. Nicht – wie in anderen Publikationen dieser Art – die Politikerinnen und Politiker, ihre Themen oder Rituale werden beleuchtet, sondern deren politische Beratung und die Aufgabe des Politischen sollen aus dem Schatten geholt werden. Das Projekt versteht sich als Impuls zu weiterer, vertiefender Diskussion sowie als Anstoß, politisches Interesse zu wecken und politisches Engagement zu stimulieren.
Mit Beiträgen von Hannes Androsch, Christina Aumayr-Hajek, Amina Carla Baghajati, Michael Bubik, Aart De Geus, Tamara Ehs, Gertrude Enderle-Burcel, Martin Engelberg, Katrin Göring-Eckardt, Michael Hauer, Severin Heinisch, Markus Hengstschläger, Andreas Höferl, Thomas Köhler, Christian Kühn, Konrad Paul Liessmann, Hans Mayrhofer, Christian Mertens, Herfried Münkler, Heinz Nußbaumer, Sigrid Pilz, Cornelia Primosch, Manuela Raidl, Claus Reitan, Claudia Schwarz, Christian Sist, Edith Stumpf-Fischer, Alfred Treiber, Simon Varga, Werner Varga, Gottfried Wegleitner