Auch wenn Oberösterreich in Sachen digitale Bildungsangebote bereits vor der Covid-Pandemie eine Vorreiterrolle eingenommen hat, ist spätestens nach den Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre das digitale Bildungsangebot sowie die digitale Unterstützung des Unterrichts und Schulalltags im Bildungssektor angekommen. Das beginnt bereits bei den kleinsten.
Ein Beispiel dafür ist die digitale Klassenpinnwand, ein digitales Tool der Education Group, das nahezu in allen oberösterreichischen Volksschulen zum Einsatz kommt. Lehrer:innen können über dieses Tool zusätzlich zu Mitteilungen an die Eltern und Hausübungen auch den Stundenplan und digitale Übungen für die Kinder einspielen.
Die Digitalisierung im Bildungswesen betrifft aber natürlich noch viele andere Bereiche.
Video
Im Unterricht spielen Filme und Videos eine wichtige Rolle. Die Mediendatenbank Education online der oberösterreichischen Education Group bietet etwa 4.700 Medien und 500.000 Filmkapitel, die für den Unterricht genutzt werden können. Im Jahr 2021 wurden über diese Plattform über 120.000 Medien abgerufen.[1]
Die Top 5 abgerufenen Medien auf Education online (2021) sind:
1. | Erlebnis Österreich |
2. | Bewegungsapparat: Knochen & Gelenke |
3. | Tiere im Winter: Zugvögel, Winterschläfer und Winteraktive |
4. | Wärmelehre I: Temperatur und Wärme |
5. | Blut und Blutgruppen des Menschgen |
Auch für das individuelle Lernen werden digitale Video-Inhalte immer stärker nachgefragt: Die YouTube Kanäle der deutschen Lern-App simpleclub haben mittlerweile mehrere 100.000 YouTube-Abonnent:innen, der deutsche Mathematik-Erklärkanal DorFox hat über 250.000 Abonnenten:innen.[2] Der österreichische Kanal BildungsTV der rund 4.400 geprüfte Lehrvideos auf YouTube zur Verfügung stellt, hat über 51.000 Abonnent:innen.
Neue Tools
Zusätzlich zu Videos erscheinen laufend neue Tools, mit denen der Unterricht vielseitiger gestaltet werden kann. So ist z.B. die App Quizlet die digitale Form der Karteikarten und hilft Vokabeln oder Formeln zu lernen. Auch Kahoot! bringt Abwechslung: Pädagogen oder Mitschüler:innen erstellen ein Quiz, die Schüler:innen loggen sich mittels des Quizcodes mit ihren Smartphones ein und versuchen die Fragen zu beantworten. Wer am schnellsten richtig antwortet, bekommt die meisten Punkte.
Kommunikation
Der Messengerdienst hallo! ist eine Ergänzung zur digitalen Klassenpinnwand der Education Group und hilft bei der Kommunikation zwischen Pädagog:innen und Eltern, sowohl in Gruppen als auch direkt. Ein spezielles Feature, das hallo! Von anderen Messengerdiensten unterschiedet, ist der in-App Übersetzer, der vor allem für jene Eltern, die noch nicht so gut Deutsch können, hilfreich ist.
Für die Mittelschule, Polytechnische Schulen und Allgemeine Sonderschulen gibt es den Messengerdienst SchoolUpdateOÖ. Auch hier ist eine Übersetzungsfunktion integriert.
Die SchoolUpdateOÖ-Nutzung im 3‑Jahres Vergleich:
Zeitraum | Registrierte Eltern | Registrierte Lehrer:innen |
Dezember 2019 | 4.600 | 1.150 |
Oktober 2020 | 8.600 | 1.950 |
November 2021 | 11.500 | 2.230 |
Lernplattformen
Bei den Lernplattformen gibt es unterschiedliche Angebote.
Einerseits werden die Plattformen vom Lehrpersonal selbst bespielt, z.B.: Google Classroom oder Microsoft Classroom. Hier stellen die Pädagog:innen die Lerninhalte, die Hausübungen etc. ein. Die Ausgestaltung der Plattform hängt also stark vom Engagement der einzelnen Lehrer:innen ab.
Darüber hinaus gibt es auch Lernplattformen, bei denen die Lerninhalte grundsätzlich vom Plattformbetreiber zur Verfügung gestellt werden (Content Anbieter). Hierzu zählen z.B. Sofatutor oder die Anton App.
Bei der Lernplattform OÖ können die Pädagog:innen sowohl eigene Lehrmaterialien einspielen, als auch auf einen Kurspool zugreifen.
Die Lernplattform OÖ ist ein seit dem Schuljahr 2022 kostenloses Angebot für alle oberösterreichischen Pflichtschulen. Auf dieser Plattform stehen im laufenden Schuljahr über 200 Moodlekurse zur Verfügung. Aktuell sind auf der OÖ Lernplattform knapp 500 GB an Lernmaterialien eingespielt. Die Zahl der von Schulen beantragten Zugangslizenzen ist von 2021 auf 2022 um 30 % gestiegen.[3]
Das österreichische Bildungswesen wird immer digitaler, die Covid-19 Pandemie hat diese Entwicklung in den letzten Jahren stark beschleunigt.
Quellen
[1] Auskunft Education Group GmbH vom April 2022.
[2] Stand: April 2022.
[3] Auskunft Education Group GmbH vom April 2022.