Wohin entwick­elt sich unsere Zivilge­sellschaft? Und welche Ver­ant­wor­tung kommt dabei human­itären Organ­i­sa­tio­nen wie dem Roten Kreuz zu? Zu den „Fra­gen an die Zukun­ft” im Bere­ich der Zivilge­sellschaft geht es in zwei Fokus­grup­pen in Koop­er­a­tion mit dem Roten Kreuz Oberöster­re­ich.

Eine gemis­chte Gruppe aus ehre­namtlichen und haupt­beru­flichen Mitarbeiter:innen aus ver­schiede­nen Sparten im Roten Kreuz Oberöster­re­ich traf sich online, um ihre Fra­gen an die Zukun­ft zu for­mulieren und zu disku­tieren. Dabei ging es sowohl um die Zivilge­sellschaft als auch all­ge­meinen The­men und Fra­gen der Weiterentwicklung.

Ideen für die Zukunft

An Ideen und Vorstel­lun­gen für die Zukun­ft man­gelte es der engagierten Gruppe nicht. Von dem Zugang zu mehr Aus- und Fort­bil­dun­gen für Rotkreuz-Mitarbeiter:innen (mehr Bil­dungs­bud­get, mehr Kur­spätze für Aus- und Fort­bil­dun­gen) über organ­isierte Gesellschaft­szen­tren und Ideen­fab­riken für soziale Inno­va­tio­nen bis hin zum Wun­sch für mehr Ver­ständ­nis der Men­schen untere­inan­der war alles dabei.

Angebote für alle schaffen

Genau­so vielfältig wie die Ideen waren auch die aufge­wor­fe­nen Fra­gen an die Zukun­ft. Dabei kristallisierte als ein Ker­nan­liegen die Ein­bindung von Men­schen mit ver­schieden­sten Hin­ter­grün­den her­aus. Wie schafft man es, alle Men­schen, die in Oberöster­re­ich leben, für frei­williges Engage­ment zu begeis­tern? Wie erre­icht man gezielt z.B. auch Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund und Men­schen unter­schiedlich­er sozialer Herkun­ft? Wie gelingt es, die Men­schen auch langfristig in den Organ­i­sa­tio­nen zu hal­ten und ihnen dort sinns­tif­tende Tätigkeit­en und Ent­fal­tungsmöglichkeit­en zu eröf­fe­nen? Und wie ist frei­williges Engage­ment mit dem Beruf­sleben vereinbar?

Bei den Diskus­sio­nen ging es darum, das Verbindende in den Vorder­grund zu rück­en und Kon­tak­te zu anderen Vere­ini­gun­gen auszubauen, um möglichst viele Men­schen zu erre­ichen. Denn zen­trales Anliegen ist es, zivilge­sellschaftlich dazu beizu­tra­gen, dass es möglichst allen Men­schen, die hier leben, gut geht.

Wie kann jede und jed­er ein sin­ner­fülltes Leben leben – so unter­schiedlich dieser Sinn auch sein mag?

Auch die Frage nach glob­aler Gerechtigkeit und einem „Min­dest­maß an Wohl­stand” wurde aufge­wor­fen. Der dritte große The­men­bere­ich, der die Teilnehmer:innen der Fokus­gruppe beschäftigte, war der Klimawandel.

Überblick der aufgeworfenen Fragestellungen:

Ehre­namt und Gesellschaft

  • Wie schaf­fen wir es, dass sich alle Men­schen in OÖ entsprechend ihrer eige­nen Möglichkeit­en frei­willig engagieren (formell oder informell)?
  • Wie kann man Per­so­n­en unter­schiedlich­ster Herkun­ft, Inter­essen, Reli­gio­nen, etc. zusammenbringen?
  • Wie binden wir die Men­schen langfristig an ihre soziale/ frei­willige Tätigkeit, im Roten Kreuz, Sportvere­in, frei­willige Feuer­wehr etc.?
  • Wie kann ich ehre­namtlich­es Engage­ment mit dem Beruf verbinden?
  • Wie kann man sich möglichst flex­i­bel irgend­wo engagieren (wenig Zeit, …)
  • Wie erre­ichen wir Rand­grup­pen, wie kön­nen wir sie in unsere Organ­i­sa­tion integrieren
  • Wie kann ich Beruf und Ehre­namt auch im rechtlichen Rah­men verbinden (Stich­wort: Arbeitszeitüberschreitung)?
  • Wie erre­ichen es wir, als Rotes Kreuz, dass wir mit allen, die in Öster­re­ich leben, in Kon­takt kom­men können?
  • Wie schaf­fen wir es Diskri­m­inierung (aber auch Fein­seligkeit und Hass) abzubauen und allen Men­schen diesel­ben Chan­cen und Möglichkeit­en zu bieten?

Wohl­stand und Leben­squal­ität für jede:n

  • Wie ermöglichen wir es, dass jede:r in den unter­schiedlichen Leben­sphasen das gesellschaftliche Leben hat, das er/sie sich wünscht?
  • Was kön­nen wir tun, damit jede:r ein sinn-erfülltes Leben leben kann?
  • Wie schaf­fen wir es, dass die Span­nun­gen unser­er Gesellschaft sich wieder entspan­nen… und was kann das RK dazu beitragen?
  • Wie schaf­fen wir es, ein Min­dest­maß an „Wohl­stand” weltweit zu erre­ichen, ohne der Welt und der Gesellschaft zu schaden?

Kli­mawan­del

  • Wie weit kön­nen wir noch gehen mit Blick auf Kli­mawan­del, etc.?
  • Kli­mawan­del: Wie kön­nen wir als Rotes Kreuz dazu beitra­gen, dass unsere Regierun­gen endlich agieren?
  • Wie brin­gen wir weltweit unser tech­nol­o­gisiertes Leben und den Kli­ma- und Umweltschutz unter ein Dach?
  • Wie schaf­fen wir eine „gesunde” Globalisierung?