Bei einer Fokusgruppe trafen sich sechs Zukunftsinteressierte um über ihre Fragen an die Zukunft zu diskutieren. Mitorganisiert wurde die Fokusgruppe von der Frauen:Fachakademie Schloss Mondsee.
Einleitend wurde darüber gesprochen, was für die Teilnehmer:innen die überraschendsten Entwicklungen der vergangenen 10 Jahre waren. Genannt wurden:
- Krieg in der Ukraine
- Covid-19 Pandemie
- Flüchtlingswelle 2015
- Digitalisierungsschub, speziell im Bildungsbereich
- Polarisierung der Gesellschaft
- Fehlende Maßnahmen einer schulischen Gesundheitsförderung
- Dynamik der Veränderungen
- Fokussierung auf Menschen (z.B. während Pandemie)
- Auseinanderdriften der Gesellschaft
- Verschwinden der Mittelschicht
- Vernachlässigung der Pflege
- Politische Kultur
Auf die Frage, was die Teilnehmer:innen ändern würden, wenn sie keinerlei finanzielle Einschränkungen in ihrer Organisation, Ort oder Gemeinde beachten müssten kamen als an Antwort.
- Die Energiewende mit einer Abkehr von fossilen Brennstoffen vollziehen
- Flächenverbrauch stoppen, besonders in der unmittelbaren Umgebung um Mondsee
- Die besten Köpfe in die Politik holen, mit zeitlicher Befristung und klaren Ein- und Ausstiegsszenarien
- Die politische Kultur zum Positiven verändern
- Leistbares Wohnen ermöglichen, insbesondere für jungen Menschen, die in der Region bleiben möchten (Finanzierung z.B. über Zweitwohnsitzabgaben nach dem Modell der Stadt Tegernsee in Bayern)
- Stärkung der Gemeinden für gesunde eine Raumentwicklung
- Pflegeberufe attraktiver gestalten, Recht auf Pflege etablieren
- Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation setzen
- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens bzw. Prüfung der Machbarkeit
- Lohnnebenkosten senken, um Lohnunterschiede auszugleichen bzw. speziell Geringverdienern ein höheres Einkommen zu ermöglichen
- Bildungsinhalte und Schulorganisation in regelmäßigen Intervallen aktualisieren und auf Zukunftsfähigkeit hin überarbeiten
Was sind die drängendsten „Fragen an die Zukunft“?
- Was braucht es, um die Klimakrise umfassend und effektiv „in Angriff“ zu nehmen?
Global, regional, lokal, individuell/persönlich - Wie schaffen wir rasch/noch zeitgerecht die Energiewende?
(um das 1,5° Ziel zu erreichen) - Wie schaffen wir es, dass unser Planet auch in 100 Jahren noch bewohnbar ist?
- Wie schaffen wir ein expertengestütztes, politisches und parteiübergreifendes System?
- Wie werden wir uns in 30 Jahren fortbewegen?
- Wie schaffen wir ein gutes Gesundheitssystem für ALLE?
- Wie finanzieren wir Pflege und Pension in 30 Jahren?
- Wie erhalten pflegende Berufe (Altersheime, Krankenhaus) eine entsprechende Wertschätzung?
- Wie stoppen wir die Radikalisierung in der Gesellschaft?
- Welche Wege müssen wir beschreiten, damit das gesellschaftliche Miteinander gestärkt wird?
- Was wird in Zukunft ein gutes Leben sein? Wie schaut das aus?
- Wie kann man ein Land/ einen Staat so gestalten, dass sich jeder darin wohlfühlt?
- Wie wir die Welt ernähren, ohne sie zu zerstören? Wie?
- Wie schaffen wir es, unsere Kinder bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten?
- Wie können wir aus globalen Strukturen wieder überregionale machen?
- Wie kann Technologie und künstliche Intelligenz gesellschaftlich normalisierte Probleme lösen? (Tierversuche, schlechte Arbeitsbedingungen etc.)
- Wie bedrohlich ist KI / Metaverse für uns? Wie kontrollieren wir sie?
Zur Lösung und Bearbeitung dieser Fragestellungen, so war man sich einig, gehören unbedingt auch ungewöhnliche Perspektiven. Natürlich war man sich speziell in dieser Runde auf Initiative der Frauenfachakademie Mondsee einig, dass bei allen angesprochen Themenbereichen Frauen eine besondere Bedeutung und auch Verantwortung zukommt, die gesellschaftlich kaum hoch genug eingeschätzt werden kann.