Einige der vom wissenschaftlichen Beirat der ACADEMIA SUPERIOR im Jahr 2013 diskutierten Zukunftsthemen und Forschungsfelder für den Think Tank werden im Folgenden vorgestellt:
Bildung
Der Bereich "Bildung" wurde allgemein als eines der zentralen Themen für die nächste Zeit genannt, da sich hier politisch bald etwas bewegen muss! Zentral sollte die Frage sein, was die Jungen eigentlich lernen sollen? Weniger wie etwas formal umgesetzt wird - dies ist erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig. Alternative Bildungsmodelle müssen diskutiert und vorgestellt werden, sowie ganz konkret danach gefragt werden, wie man Schüler und Schülerinnen am besten darauf vorbereiten kann, mit zukünftigen und unvorhersehbaren Veränderungen in allen Lebensbereichen umzugehen (Stichwort: Resilienzforschung).
Gesundheit
Hier erscheint es vor allem interessant, die Zusammenhänge zwischen den Sphären Bildung, sozialem Status und Gesundheit näher zu beleuchten. Denn die Tatsache, dass gering gebildete Personen häufiger krank sind, ist noch immer nicht wissenschaftlich erklärt worden. Bildung ist die beste Krankheitsprävention und ein Ziel der Politik sollte es sein, durch die Vermittlung von individuellen Kompetenzen - sowohl im Bildungs- als auch im Gesundheitsbereich - die Ressourcen in Oberösterreich zu stärken.
Gleichzeitig muss die ethische Frage - ist das weitere Ansteigen der Lebenserwartung in Österreich finanzierbar/ sinnvoll? - gestellt werden.
Generationen
Um herauszufinden wo Konflikte zwischen den Generationen entstehen könnten, ist es nötig festzustellen wie die Lebensentwürfe der nächsten/ jungen Generationen aussehen und wo sie sich von denen der älteren Generationen unterscheiden. Nur wenn wir dies wissen, können wir daran arbeiten, dass das System den Erwartungen aller, an ein erfülltes Leben, möglichst gerecht wird. Mentoring-Programme in denen Jung und Alt voneinander lernen können und sich gegenseitig fördern sind vielleicht ein Weg in diese Richtung.
Ansonsten stellt sich die Frage, wo die Bruchlinie liegen wird, an der die Jugend das derzeitige System nicht mehr mittragen will, die Generationeninteressen bei knapp werdenden Ressourcen aufeinanderprallen werden und es möglicherweise zu einem "Exodus" einer ganzen Generation oder zumindest der jungen Elite kommen wird. Diese Frage ist vor allem deshalb für Oberösterreich relevant, da der Bundesstaat alleine das System nicht erhalten können wird, bzw. die Kosten für Pflege und Krankenanstalten bei den Ländern und Gemeinden liegen - die Potentiale der Länder und Gemeinden müssen diskutiert werden.
Governance in Österreich/ Oberösterreich
Die Generationenproblematik spielt auch in den Bereich Governance hinein: Da es mehr alte, als junge Wähler und Wählerinnen gibt, werden diese von der Politik in Wahlprogrammen bevorzugt behandelt. Dies verstärkt das erhebliche Demokratiedefizit und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Staat die Kraft hat, die anstehenden Probleme der Gesellschaft zu lösen.
Die anstehenden Fragen in diesem Bereich stehen zwischen den Gegensätzen Föderalismus und Zentralismus: Einerseits wird diskutiert, ob es zu viel Föderalismus in Österreich git, während andererseits, der europäische Zentralismus im krassen Gegensatz zur Idee des Europas der Regionen steht.
Wie viel Staat braucht der Mensch überhaupt? Das System sollte weder sozial oder liberal, sondern beides sein! Eine Balance zwischen Freiheit und Individualität muss gefunden werden, in der das Individuum auch Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt!
Attraktivität des Staates
Derzeit kann ein gestörtes Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat konstatiert werden. Der Staat kann immer größeren Bevölkerungskreisen nicht mehr vermitteln, welche Vorteile sie aus seiner Existenz ziehen; die Akzeptanz der Politik ist bei den Bürgern gering und die Verweigerungsbereitschaft der Bevölkerung nimmt zu. Es gilt die Grundsätze ethischen Verhaltens wieder in der Politik zu etablieren.
Die Probleme des Staates führen auch zur Bildung von "Nebengesellschaften" und es stellt sich die Frage, wie die "Underdogs" der Gesellschaft wieder integriert werden können.
Es gilt die Gegensätze "Regionalität und Europa" in den Köpfen der Menschen zu vereinen, mehr bottom-up Prozesse in der Europäischen Union zu fördern und die Vorteile, die Europa gegenüber anderen Weltregionen hat, zu nutzen. Zum Beispiel, dass Europäer und Europäerinnen besser mit komplexen Situationen umgehen können, eine selbstverständliche Offenheit gegenüber neuen Themen besitzen und offener für Kritik und divergierende Meinungen sind.
Grenzen des Systems
Die vorherigen Punkte haben gezeigt, dass unser Gesellschaftssystem möglicherweise in Zukunft an seine Grenzen stoßen wird. Daher müssen diese von uns benannt werden. Wo liegt der Punkt an dem die Jugend aus dem System ausbricht? Wie kann der Staat weiterhin finanziert werden und gibt es alternative Wege der Staatsfinanzierung, die nicht primär über die Lohnempfänger laufen? Was wird passieren wenn die Staatsschulden nicht mehr rückzahlbar sind oder die Bemühungen zum Klimaschutz weiterhin fehlschlagen?
Es stellen sich immer mehr komplexe Gesamtprobleme, denen nur mit interdisziplinären Ansätzen begegnet werden kann! Gleichzeitig muss die Problematik vermittelt werden, dass alle Vorhersagen nur auf Modellen beruhen und deshalb ebenfalls ihre Grenzen besitzen.
Visionen
Nachdem die Frage über die Grenzen unseres Gesellschaftssystems gestellt wurde, muss auch nachgefragt werden, ob Visionen für die Zukunft Oberösterreichs existieren. Gibt es Politiker und Politikerinnen, die ein klares Bild von OÖ in zwanzig bis dreißig Jahren zeichnen können? Wie werden sich die Strukturen im Land verändern, existiert ein Leitbild, wie der Staat aussehen soll und wo beginnt oder endet die Region OÖ? Diese Fragen könnten in Gesprächen mit Politikern, Experten und Expertinnen geklärt werden, denn OÖ muss den Menschen etwas bieten um attraktiv zu bleiben.
Einige der vom wissenschaftlichen Beirat der ACADEMIA SUPERIOR im Jahr 2013 diskutierten Zukunftsthemen und Forschungsfelder für den Think Tank werden im Folgenden vorgestellt:
Bildung
Der Bereich "Bildung" wurde allgemein als eines der zentralen Themen für die nächste Zeit genannt, da sich hier politisch bald etwas bewegen muss! Zentral sollte die Frage sein, was die Jungen eigentlich lernen sollen? Weniger wie etwas formal umgesetzt wird - dies ist erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig. Alternative Bildungsmodelle müssen diskutiert und vorgestellt werden, sowie ganz konkret danach gefragt werden, wie man Schüler und Schülerinnen am besten darauf vorbereiten kann, mit zukünftigen und unvorhersehbaren Veränderungen in allen Lebensbereichen umzugehen (Stichwort: Resilienzforschung).
Gesundheit
Hier erscheint es vor allem interessant, die Zusammenhänge zwischen den Sphären Bildung, sozialem Status und Gesundheit näher zu beleuchten. Denn die Tatsache, dass gering gebildete Personen häufiger krank sind, ist noch immer nicht wissenschaftlich erklärt worden. Bildung ist die beste Krankheitsprävention und ein Ziel der Politik sollte es sein, durch die Vermittlung von individuellen Kompetenzen - sowohl im Bildungs- als auch im Gesundheitsbereich - die Ressourcen in Oberösterreich zu stärken.
Gleichzeitig muss die ethische Frage - ist das weitere Ansteigen der Lebenserwartung in Österreich finanzierbar/ sinnvoll? - gestellt werden.
Generationen
Um herauszufinden wo Konflikte zwischen den Generationen entstehen könnten, ist es nötig festzustellen wie die Lebensentwürfe der nächsten/ jungen Generationen aussehen und wo sie sich von denen der älteren Generationen unterscheiden. Nur wenn wir dies wissen, können wir daran arbeiten, dass das System den Erwartungen aller, an ein erfülltes Leben, möglichst gerecht wird. Mentoring-Programme in denen Jung und Alt voneinander lernen können und sich gegenseitig fördern sind vielleicht ein Weg in diese Richtung.
Ansonsten stellt sich die Frage, wo die Bruchlinie liegen wird, an der die Jugend das derzeitige System nicht mehr mittragen will, die Generationeninteressen bei knapp werdenden Ressourcen aufeinanderprallen werden und es möglicherweise zu einem "Exodus" einer ganzen Generation oder zumindest der jungen Elite kommen wird. Diese Frage ist vor allem deshalb für Oberösterreich relevant, da der Bundesstaat alleine das System nicht erhalten können wird, bzw. die Kosten für Pflege und Krankenanstalten bei den Ländern und Gemeinden liegen - die Potentiale der Länder und Gemeinden müssen diskutiert werden.
Governance in Österreich/ Oberösterreich
Die Generationenproblematik spielt auch in den Bereich Governance hinein: Da es mehr alte, als junge Wähler und Wählerinnen gibt, werden diese von der Politik in Wahlprogrammen bevorzugt behandelt. Dies verstärkt das erhebliche Demokratiedefizit und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Staat die Kraft hat, die anstehenden Probleme der Gesellschaft zu lösen.
Die anstehenden Fragen in diesem Bereich stehen zwischen den Gegensätzen Föderalismus und Zentralismus: Einerseits wird diskutiert, ob es zu viel Föderalismus in Österreich git, während andererseits, der europäische Zentralismus im krassen Gegensatz zur Idee des Europas der Regionen steht.
Wie viel Staat braucht der Mensch überhaupt? Das System sollte weder sozial oder liberal, sondern beides sein! Eine Balance zwischen Freiheit und Individualität muss gefunden werden, in der das Individuum auch Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt!
Attraktivität des Staates
Derzeit kann ein gestörtes Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat konstatiert werden. Der Staat kann immer größeren Bevölkerungskreisen nicht mehr vermitteln, welche Vorteile sie aus seiner Existenz ziehen; die Akzeptanz der Politik ist bei den Bürgern gering und die Verweigerungsbereitschaft der Bevölkerung nimmt zu. Es gilt die Grundsätze ethischen Verhaltens wieder in der Politik zu etablieren.
Die Probleme des Staates führen auch zur Bildung von "Nebengesellschaften" und es stellt sich die Frage, wie die "Underdogs" der Gesellschaft wieder integriert werden können.
Es gilt die Gegensätze "Regionalität und Europa" in den Köpfen der Menschen zu vereinen, mehr bottom-up Prozesse in der Europäischen Union zu fördern und die Vorteile, die Europa gegenüber anderen Weltregionen hat, zu nutzen. Zum Beispiel, dass Europäer und Europäerinnen besser mit komplexen Situationen umgehen können, eine selbstverständliche Offenheit gegenüber neuen Themen besitzen und offener für Kritik und divergierende Meinungen sind.
Grenzen des Systems
Die vorherigen Punkte haben gezeigt, dass unser Gesellschaftssystem möglicherweise in Zukunft an seine Grenzen stoßen wird. Daher müssen diese von uns benannt werden. Wo liegt der Punkt an dem die Jugend aus dem System ausbricht? Wie kann der Staat weiterhin finanziert werden und gibt es alternative Wege der Staatsfinanzierung, die nicht primär über die Lohnempfänger laufen? Was wird passieren wenn die Staatsschulden nicht mehr rückzahlbar sind oder die Bemühungen zum Klimaschutz weiterhin fehlschlagen?
Es stellen sich immer mehr komplexe Gesamtprobleme, denen nur mit interdisziplinären Ansätzen begegnet werden kann! Gleichzeitig muss die Problematik vermittelt werden, dass alle Vorhersagen nur auf Modellen beruhen und deshalb ebenfalls ihre Grenzen besitzen.
Visionen
Nachdem die Frage über die Grenzen unseres Gesellschaftssystems gestellt wurde, muss auch nachgefragt werden, ob Visionen für die Zukunft Oberösterreichs existieren. Gibt es Politiker und Politikerinnen, die ein klares Bild von OÖ in zwanzig bis dreißig Jahren zeichnen können? Wie werden sich die Strukturen im Land verändern, existiert ein Leitbild, wie der Staat aussehen soll und wo beginnt oder endet die Region OÖ? Diese Fragen könnten in Gesprächen mit Politikern, Experten und Expertinnen geklärt werden, denn OÖ muss den Menschen etwas bieten um attraktiv zu bleiben.
Einige der vom wissenschaftlichen Beirat der ACADEMIA SUPERIOR im Jahr 2013 diskutierten Zukunftsthemen und Forschungsfelder für den Think Tank werden im Folgenden vorgestellt:
Bildung
Der Bereich "Bildung" wurde allgemein als eines der zentralen Themen für die nächste Zeit genannt, da sich hier politisch bald etwas bewegen muss! Zentral sollte die Frage sein, was die Jungen eigentlich lernen sollen? Weniger wie etwas formal umgesetzt wird - dies ist erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig. Alternative Bildungsmodelle müssen diskutiert und vorgestellt werden, sowie ganz konkret danach gefragt werden, wie man Schüler und Schülerinnen am besten darauf vorbereiten kann, mit zukünftigen und unvorhersehbaren Veränderungen in allen Lebensbereichen umzugehen (Stichwort: Resilienzforschung).
Gesundheit
Hier erscheint es vor allem interessant, die Zusammenhänge zwischen den Sphären Bildung, sozialem Status und Gesundheit näher zu beleuchten. Denn die Tatsache, dass gering gebildete Personen häufiger krank sind, ist noch immer nicht wissenschaftlich erklärt worden. Bildung ist die beste Krankheitsprävention und ein Ziel der Politik sollte es sein, durch die Vermittlung von individuellen Kompetenzen - sowohl im Bildungs- als auch im Gesundheitsbereich - die Ressourcen in Oberösterreich zu stärken.
Gleichzeitig muss die ethische Frage - ist das weitere Ansteigen der Lebenserwartung in Österreich finanzierbar/ sinnvoll? - gestellt werden.
Generationen
Um herauszufinden wo Konflikte zwischen den Generationen entstehen könnten, ist es nötig festzustellen wie die Lebensentwürfe der nächsten/ jungen Generationen aussehen und wo sie sich von denen der älteren Generationen unterscheiden. Nur wenn wir dies wissen, können wir daran arbeiten, dass das System den Erwartungen aller, an ein erfülltes Leben, möglichst gerecht wird. Mentoring-Programme in denen Jung und Alt voneinander lernen können und sich gegenseitig fördern sind vielleicht ein Weg in diese Richtung.
Ansonsten stellt sich die Frage, wo die Bruchlinie liegen wird, an der die Jugend das derzeitige System nicht mehr mittragen will, die Generationeninteressen bei knapp werdenden Ressourcen aufeinanderprallen werden und es möglicherweise zu einem "Exodus" einer ganzen Generation oder zumindest der jungen Elite kommen wird. Diese Frage ist vor allem deshalb für Oberösterreich relevant, da der Bundesstaat alleine das System nicht erhalten können wird, bzw. die Kosten für Pflege und Krankenanstalten bei den Ländern und Gemeinden liegen - die Potentiale der Länder und Gemeinden müssen diskutiert werden.
Governance in Österreich/ Oberösterreich
Die Generationenproblematik spielt auch in den Bereich Governance hinein: Da es mehr alte, als junge Wähler und Wählerinnen gibt, werden diese von der Politik in Wahlprogrammen bevorzugt behandelt. Dies verstärkt das erhebliche Demokratiedefizit und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Staat die Kraft hat, die anstehenden Probleme der Gesellschaft zu lösen.
Die anstehenden Fragen in diesem Bereich stehen zwischen den Gegensätzen Föderalismus und Zentralismus: Einerseits wird diskutiert, ob es zu viel Föderalismus in Österreich git, während andererseits, der europäische Zentralismus im krassen Gegensatz zur Idee des Europas der Regionen steht.
Wie viel Staat braucht der Mensch überhaupt? Das System sollte weder sozial oder liberal, sondern beides sein! Eine Balance zwischen Freiheit und Individualität muss gefunden werden, in der das Individuum auch Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt!
Attraktivität des Staates
Derzeit kann ein gestörtes Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat konstatiert werden. Der Staat kann immer größeren Bevölkerungskreisen nicht mehr vermitteln, welche Vorteile sie aus seiner Existenz ziehen; die Akzeptanz der Politik ist bei den Bürgern gering und die Verweigerungsbereitschaft der Bevölkerung nimmt zu. Es gilt die Grundsätze ethischen Verhaltens wieder in der Politik zu etablieren.
Die Probleme des Staates führen auch zur Bildung von "Nebengesellschaften" und es stellt sich die Frage, wie die "Underdogs" der Gesellschaft wieder integriert werden können.
Es gilt die Gegensätze "Regionalität und Europa" in den Köpfen der Menschen zu vereinen, mehr bottom-up Prozesse in der Europäischen Union zu fördern und die Vorteile, die Europa gegenüber anderen Weltregionen hat, zu nutzen. Zum Beispiel, dass Europäer und Europäerinnen besser mit komplexen Situationen umgehen können, eine selbstverständliche Offenheit gegenüber neuen Themen besitzen und offener für Kritik und divergierende Meinungen sind.
Grenzen des Systems
Die vorherigen Punkte haben gezeigt, dass unser Gesellschaftssystem möglicherweise in Zukunft an seine Grenzen stoßen wird. Daher müssen diese von uns benannt werden. Wo liegt der Punkt an dem die Jugend aus dem System ausbricht? Wie kann der Staat weiterhin finanziert werden und gibt es alternative Wege der Staatsfinanzierung, die nicht primär über die Lohnempfänger laufen? Was wird passieren wenn die Staatsschulden nicht mehr rückzahlbar sind oder die Bemühungen zum Klimaschutz weiterhin fehlschlagen?
Es stellen sich immer mehr komplexe Gesamtprobleme, denen nur mit interdisziplinären Ansätzen begegnet werden kann! Gleichzeitig muss die Problematik vermittelt werden, dass alle Vorhersagen nur auf Modellen beruhen und deshalb ebenfalls ihre Grenzen besitzen.
Visionen
Nachdem die Frage über die Grenzen unseres Gesellschaftssystems gestellt wurde, muss auch nachgefragt werden, ob Visionen für die Zukunft Oberösterreichs existieren. Gibt es Politiker und Politikerinnen, die ein klares Bild von OÖ in zwanzig bis dreißig Jahren zeichnen können? Wie werden sich die Strukturen im Land verändern, existiert ein Leitbild, wie der Staat aussehen soll und wo beginnt oder endet die Region OÖ? Diese Fragen könnten in Gesprächen mit Politikern, Experten und Expertinnen geklärt werden, denn OÖ muss den Menschen etwas bieten um attraktiv zu bleiben.
Einige der vom wissenschaftlichen Beirat der ACADEMIA SUPERIOR im Jahr 2013 diskutierten Zukunftsthemen und Forschungsfelder für den Think Tank werden im Folgenden vorgestellt:
Bildung
Der Bereich "Bildung" wurde allgemein als eines der zentralen Themen für die nächste Zeit genannt, da sich hier politisch bald etwas bewegen muss! Zentral sollte die Frage sein, was die Jungen eigentlich lernen sollen? Weniger wie etwas formal umgesetzt wird - dies ist erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig. Alternative Bildungsmodelle müssen diskutiert und vorgestellt werden, sowie ganz konkret danach gefragt werden, wie man Schüler und Schülerinnen am besten darauf vorbereiten kann, mit zukünftigen und unvorhersehbaren Veränderungen in allen Lebensbereichen umzugehen (Stichwort: Resilienzforschung).
Gesundheit
Hier erscheint es vor allem interessant, die Zusammenhänge zwischen den Sphären Bildung, sozialem Status und Gesundheit näher zu beleuchten. Denn die Tatsache, dass gering gebildete Personen häufiger krank sind, ist noch immer nicht wissenschaftlich erklärt worden. Bildung ist die beste Krankheitsprävention und ein Ziel der Politik sollte es sein, durch die Vermittlung von individuellen Kompetenzen - sowohl im Bildungs- als auch im Gesundheitsbereich - die Ressourcen in Oberösterreich zu stärken.
Gleichzeitig muss die ethische Frage - ist das weitere Ansteigen der Lebenserwartung in Österreich finanzierbar/ sinnvoll? - gestellt werden.
Generationen
Um herauszufinden wo Konflikte zwischen den Generationen entstehen könnten, ist es nötig festzustellen wie die Lebensentwürfe der nächsten/ jungen Generationen aussehen und wo sie sich von denen der älteren Generationen unterscheiden. Nur wenn wir dies wissen, können wir daran arbeiten, dass das System den Erwartungen aller, an ein erfülltes Leben, möglichst gerecht wird. Mentoring-Programme in denen Jung und Alt voneinander lernen können und sich gegenseitig fördern sind vielleicht ein Weg in diese Richtung.
Ansonsten stellt sich die Frage, wo die Bruchlinie liegen wird, an der die Jugend das derzeitige System nicht mehr mittragen will, die Generationeninteressen bei knapp werdenden Ressourcen aufeinanderprallen werden und es möglicherweise zu einem "Exodus" einer ganzen Generation oder zumindest der jungen Elite kommen wird. Diese Frage ist vor allem deshalb für Oberösterreich relevant, da der Bundesstaat alleine das System nicht erhalten können wird, bzw. die Kosten für Pflege und Krankenanstalten bei den Ländern und Gemeinden liegen - die Potentiale der Länder und Gemeinden müssen diskutiert werden.
Governance in Österreich/ Oberösterreich
Die Generationenproblematik spielt auch in den Bereich Governance hinein: Da es mehr alte, als junge Wähler und Wählerinnen gibt, werden diese von der Politik in Wahlprogrammen bevorzugt behandelt. Dies verstärkt das erhebliche Demokratiedefizit und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Staat die Kraft hat, die anstehenden Probleme der Gesellschaft zu lösen.
Die anstehenden Fragen in diesem Bereich stehen zwischen den Gegensätzen Föderalismus und Zentralismus: Einerseits wird diskutiert, ob es zu viel Föderalismus in Österreich git, während andererseits, der europäische Zentralismus im krassen Gegensatz zur Idee des Europas der Regionen steht.
Wie viel Staat braucht der Mensch überhaupt? Das System sollte weder sozial oder liberal, sondern beides sein! Eine Balance zwischen Freiheit und Individualität muss gefunden werden, in der das Individuum auch Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt!
Attraktivität des Staates
Derzeit kann ein gestörtes Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat konstatiert werden. Der Staat kann immer größeren Bevölkerungskreisen nicht mehr vermitteln, welche Vorteile sie aus seiner Existenz ziehen; die Akzeptanz der Politik ist bei den Bürgern gering und die Verweigerungsbereitschaft der Bevölkerung nimmt zu. Es gilt die Grundsätze ethischen Verhaltens wieder in der Politik zu etablieren.
Die Probleme des Staates führen auch zur Bildung von "Nebengesellschaften" und es stellt sich die Frage, wie die "Underdogs" der Gesellschaft wieder integriert werden können.
Es gilt die Gegensätze "Regionalität und Europa" in den Köpfen der Menschen zu vereinen, mehr bottom-up Prozesse in der Europäischen Union zu fördern und die Vorteile, die Europa gegenüber anderen Weltregionen hat, zu nutzen. Zum Beispiel, dass Europäer und Europäerinnen besser mit komplexen Situationen umgehen können, eine selbstverständliche Offenheit gegenüber neuen Themen besitzen und offener für Kritik und divergierende Meinungen sind.
Grenzen des Systems
Die vorherigen Punkte haben gezeigt, dass unser Gesellschaftssystem möglicherweise in Zukunft an seine Grenzen stoßen wird. Daher müssen diese von uns benannt werden. Wo liegt der Punkt an dem die Jugend aus dem System ausbricht? Wie kann der Staat weiterhin finanziert werden und gibt es alternative Wege der Staatsfinanzierung, die nicht primär über die Lohnempfänger laufen? Was wird passieren wenn die Staatsschulden nicht mehr rückzahlbar sind oder die Bemühungen zum Klimaschutz weiterhin fehlschlagen?
Es stellen sich immer mehr komplexe Gesamtprobleme, denen nur mit interdisziplinären Ansätzen begegnet werden kann! Gleichzeitig muss die Problematik vermittelt werden, dass alle Vorhersagen nur auf Modellen beruhen und deshalb ebenfalls ihre Grenzen besitzen.
Visionen
Nachdem die Frage über die Grenzen unseres Gesellschaftssystems gestellt wurde, muss auch nachgefragt werden, ob Visionen für die Zukunft Oberösterreichs existieren. Gibt es Politiker und Politikerinnen, die ein klares Bild von OÖ in zwanzig bis dreißig Jahren zeichnen können? Wie werden sich die Strukturen im Land verändern, existiert ein Leitbild, wie der Staat aussehen soll und wo beginnt oder endet die Region OÖ? Diese Fragen könnten in Gesprächen mit Politikern, Experten und Expertinnen geklärt werden, denn OÖ muss den Menschen etwas bieten um attraktiv zu bleiben.
Einige der vom wissenschaftlichen Beirat der ACADEMIA SUPERIOR im Jahr 2013 diskutierten Zukunftsthemen und Forschungsfelder für den Think Tank werden im Folgenden vorgestellt:
Bildung
Der Bereich "Bildung" wurde allgemein als eines der zentralen Themen für die nächste Zeit genannt, da sich hier politisch bald etwas bewegen muss! Zentral sollte die Frage sein, was die Jungen eigentlich lernen sollen? Weniger wie etwas formal umgesetzt wird - dies ist erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig. Alternative Bildungsmodelle müssen diskutiert und vorgestellt werden, sowie ganz konkret danach gefragt werden, wie man Schüler und Schülerinnen am besten darauf vorbereiten kann, mit zukünftigen und unvorhersehbaren Veränderungen in allen Lebensbereichen umzugehen (Stichwort: Resilienzforschung).
Gesundheit
Hier erscheint es vor allem interessant, die Zusammenhänge zwischen den Sphären Bildung, sozialem Status und Gesundheit näher zu beleuchten. Denn die Tatsache, dass gering gebildete Personen häufiger krank sind, ist noch immer nicht wissenschaftlich erklärt worden. Bildung ist die beste Krankheitsprävention und ein Ziel der Politik sollte es sein, durch die Vermittlung von individuellen Kompetenzen - sowohl im Bildungs- als auch im Gesundheitsbereich - die Ressourcen in Oberösterreich zu stärken.
Gleichzeitig muss die ethische Frage - ist das weitere Ansteigen der Lebenserwartung in Österreich finanzierbar/ sinnvoll? - gestellt werden.
Generationen
Um herauszufinden wo Konflikte zwischen den Generationen entstehen könnten, ist es nötig festzustellen wie die Lebensentwürfe der nächsten/ jungen Generationen aussehen und wo sie sich von denen der älteren Generationen unterscheiden. Nur wenn wir dies wissen, können wir daran arbeiten, dass das System den Erwartungen aller, an ein erfülltes Leben, möglichst gerecht wird. Mentoring-Programme in denen Jung und Alt voneinander lernen können und sich gegenseitig fördern sind vielleicht ein Weg in diese Richtung.
Ansonsten stellt sich die Frage, wo die Bruchlinie liegen wird, an der die Jugend das derzeitige System nicht mehr mittragen will, die Generationeninteressen bei knapp werdenden Ressourcen aufeinanderprallen werden und es möglicherweise zu einem "Exodus" einer ganzen Generation oder zumindest der jungen Elite kommen wird. Diese Frage ist vor allem deshalb für Oberösterreich relevant, da der Bundesstaat alleine das System nicht erhalten können wird, bzw. die Kosten für Pflege und Krankenanstalten bei den Ländern und Gemeinden liegen - die Potentiale der Länder und Gemeinden müssen diskutiert werden.
Governance in Österreich/ Oberösterreich
Die Generationenproblematik spielt auch in den Bereich Governance hinein: Da es mehr alte, als junge Wähler und Wählerinnen gibt, werden diese von der Politik in Wahlprogrammen bevorzugt behandelt. Dies verstärkt das erhebliche Demokratiedefizit und es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Staat die Kraft hat, die anstehenden Probleme der Gesellschaft zu lösen.
Die anstehenden Fragen in diesem Bereich stehen zwischen den Gegensätzen Föderalismus und Zentralismus: Einerseits wird diskutiert, ob es zu viel Föderalismus in Österreich git, während andererseits, der europäische Zentralismus im krassen Gegensatz zur Idee des Europas der Regionen steht.
Wie viel Staat braucht der Mensch überhaupt? Das System sollte weder sozial oder liberal, sondern beides sein! Eine Balance zwischen Freiheit und Individualität muss gefunden werden, in der das Individuum auch Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt!
Attraktivität des Staates
Derzeit kann ein gestörtes Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat konstatiert werden. Der Staat kann immer größeren Bevölkerungskreisen nicht mehr vermitteln, welche Vorteile sie aus seiner Existenz ziehen; die Akzeptanz der Politik ist bei den Bürgern gering und die Verweigerungsbereitschaft der Bevölkerung nimmt zu. Es gilt die Grundsätze ethischen Verhaltens wieder in der Politik zu etablieren.
Die Probleme des Staates führen auch zur Bildung von "Nebengesellschaften" und es stellt sich die Frage, wie die "Underdogs" der Gesellschaft wieder integriert werden können.
Es gilt die Gegensätze "Regionalität und Europa" in den Köpfen der Menschen zu vereinen, mehr bottom-up Prozesse in der Europäischen Union zu fördern und die Vorteile, die Europa gegenüber anderen Weltregionen hat, zu nutzen. Zum Beispiel, dass Europäer und Europäerinnen besser mit komplexen Situationen umgehen können, eine selbstverständliche Offenheit gegenüber neuen Themen besitzen und offener für Kritik und divergierende Meinungen sind.
Grenzen des Systems
Die vorherigen Punkte haben gezeigt, dass unser Gesellschaftssystem möglicherweise in Zukunft an seine Grenzen stoßen wird. Daher müssen diese von uns benannt werden. Wo liegt der Punkt an dem die Jugend aus dem System ausbricht? Wie kann der Staat weiterhin finanziert werden und gibt es alternative Wege der Staatsfinanzierung, die nicht primär über die Lohnempfänger laufen? Was wird passieren wenn die Staatsschulden nicht mehr rückzahlbar sind oder die Bemühungen zum Klimaschutz weiterhin fehlschlagen?
Es stellen sich immer mehr komplexe Gesamtprobleme, denen nur mit interdisziplinären Ansätzen begegnet werden kann! Gleichzeitig muss die Problematik vermittelt werden, dass alle Vorhersagen nur auf Modellen beruhen und deshalb ebenfalls ihre Grenzen besitzen.
Visionen
Nachdem die Frage über die Grenzen unseres Gesellschaftssystems gestellt wurde, muss auch nachgefragt werden, ob Visionen für die Zukunft Oberösterreichs existieren. Gibt es Politiker und Politikerinnen, die ein klares Bild von OÖ in zwanzig bis dreißig Jahren zeichnen können? Wie werden sich die Strukturen im Land verändern, existiert ein Leitbild, wie der Staat aussehen soll und wo beginnt oder endet die Region OÖ? Diese Fragen könnten in Gesprächen mit Politikern, Experten und Expertinnen geklärt werden, denn OÖ muss den Menschen etwas bieten um attraktiv zu bleiben.