In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben KMUs, durch ihre hohe Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit gegenüber von außen verursachten Krisen, eine entscheidende standortpolitische Funktion. Um dieser Bedeutung für den Standort Oberösterreich Rechnung zu tragen, haben ACADEMIA SUPERIOR und die Wirtschaftskammer Oberösterreich, in Kooperation mit dem Wirtschaftsressort des Landes und dem Bundesministerium für Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft für Oberösterreich als erstes Bundesland eine eigene Strategie für KMU und Familienunternehmen erarbeitet.
Die „KMU und Familienunternehmen 2030.pdf” und ihre zentralen acht Handlungsfelder wurden am 14. November in Linz präsentiert. Im Rahmen dieser Veranstaltung, sprach die Zukunftsforscherin Anne Lise Kjaer über die Herausforderungen der Wirtschaft von Morgen und wie KMU darauf antworten sollten.
In einer sich schnell verändernden, komplexen und vernetzten Welt, müssen Unternehmen mittels Daten- und Trend-Musteranalysen zukünftige Geschäftsmöglichkeiten entdecken.
Als zentrale Trends, auf die auch KMUs reagieren müssen, wenn sie erfolgreich bleiben wollen, zählte Kjaer acht auf:
RADICAL OPENNESS — Reputation ist die wichtigste Währung für KMUs. Unternehmer und Manager sollten klar und transparent kommunizieren um Vertrauen aufzubauen.
DIGITAL TRANSFORMATION - Digitale Transformation ist kein zu erreichendes Ziel, sondern eine permanente Entwicklung. Hier muss die Technologie als Schlüssel zu hoher Effizienz und als Werkzeug zum Vertrauensaufbau gesehen werden.
THE SMART SOCIETY — Smarte Technologien werden eine bessere Zukunft ermöglichen und Menschen und Unternehmen einladen zum gegenseitigen Nutzen zusammenzuarbeiten. Das Internet der Dinge und unsere Vernetzung werden zu einer Art „globalen Gehirn” führen.
GLOBAL CITIZENS — Talent ist der kritischste Faktor für Innovationen und Unternehmenswachstum. Die Zukünftigen Talente werden global denken und hoch mobil sein. Dementsprechend ist Multikulturalität der Schlüssel für Unternehmen und Regionen um Talente global anzuziehen.
BETAPRENEURSHIP — Mehr Unternehmergeist in der Gesellschaft ist für Wohlfahrtsstaaten der Schlüssel zu Arbeitsplätzen, Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit. Dies führt zu disruptiven Innovationen und kreativen Gesellschaften.
GREEN GROWTH — Die Bedeutung der zirkulären Wirtschaft und der Sharing Economy werden zunehmen um das meiste aus unseren natürlichen Ressourcen machen zu können. Gleichzeitig entsteht eine neue Haltung , in welcher der Zugang zu Dingen und Informationen über die Bedeutung des Eigentums gestellt wird.
DIVERSITY CULTURE — eine Kultur der Vielfalt in einem Unternehmen ermöglicht das Lebenslange Lernen und die Etablierung inklusiver Organisationen. Einfühlsame Führungsfähigkeiten inspirieren zur Zusammenarbeit und Innovation und lassen Veränderungen erst möglich werden. Dies erfordert einen flexiblen Arbeitsmarkt, in welchem gesunde „Senioren” so viel oder wenig arbeiten wie sie wollen um ihre Pensionen aufzubessern.
SOCIAL CAPITAL — Da der Begriff „Lebensqualität” zunehmend neu definiert wird, wird auch die konventionelle Art Erfolg zu messen herausgefordert. Bewusste Führungspersönlichkeiten wirtschaften für Menschen und versuchen authentische Geschichten zu erzählen.
Kjaers neues Buch „The Trend Management Toolkit- A Practical Guide to the Future” ist vor Kurzem erschienen. In diesem Buch erklärt sie, wie man sich selbst eine eigene Landkarte von relevanten Zukunftstrends erstellen kann und mit diesem Werkzeug die richtigen Antworten auf die zukünftigen Herausforderungen finden kann.