Am 5. Dezember 2024 fand der 24. DIALOG der ACADEMIA SUPERIOR im Südflügel des Linzer Schlosses statt. Unter dem Titel „Zwischen Fakten und Fake News: Medien und Gesellschaft im Wandel der Zeit“ rückte die Veranstaltung die Verantwortung der Medien in einer zunehmend digitalen und dynamischen Welt in den Fokus. Rund 300 Gäste folgten der Einladung, um gemeinsam über die Rolle von Medien als Informationsquellen, Wertevermittler und Wegbereiter für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu diskutieren.
Die Bedeutung von Vertrauen und Dialog
„ACADEMIA SUPERIOR möchte Raum für unterschiedliche Meinungen schaffen.“
ACADEMIA SUPERIOR Obfrau LH-Stv. Mag. Christine Haberlander eröffnete den Abend mit einem eindringlichen Hinweis auf die Ergebnisse des aktuellen Digital News Report. Das Vertrauen in Nachrichtenmedien sei auf einem historischen Tiefpunkt, berichtete sie, während die Hälfte der Österreicher:innen bewusst Nachrichten meide und echte von gefälschten Informationen nur schwer zu unterscheiden seien. Gleichzeitig gewinnen neue Plattformen wie YouTube und Instagram an Bedeutung, während klassische Kanäle zurückfallen.
„Dialog ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“
Mit diesem Zitat bezog sich Haberlander auf den Gast des Abends, Dr. Danielle Spera, und unterstrich die Rolle der ACADEMIA SUPERIOR, einen Raum für offene Diskussionen zu schaffen. Dies sei in Zeiten wachsender Unsicherheit und Polarisierung wichtiger denn je.
Verlässliche Partnerschaft in herausfordernden Zeiten
Als langjähriger Partner der DIALOG-Serie betonte Mag. Thomas Wolfsgruber, Vorstandsdirektor der HYPO Oberösterreich, die Bedeutung von Vertrauen als zentrales Gut – nicht nur in der Finanzwirtschaft, sondern auch in der gesellschaftlichen Zusammenarbeit. Mit ihrer Unterstützung des Formats setze die HYPO Oberösterreich ein klares Zeichen für zukunftsorientiertes Denken.
„Um ein verlässlicher Partner zu sein, ist Dialog unverzichtbar.”
Medien als Wertevermittler
Im Zentrum des Abends stand der Vortrag von Danielle Spera, die durch ihre journalistische Laufbahn und ihr Engagement für den interkulturellen Dialog als Stimme der Brückenbauer gilt. Spera zeigte auf, wie Medien nicht nur Informationen, sondern auch Werte transportieren. In einer polarisierten Welt sei es Aufgabe, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und gleichzeitig offen und kritisch mit neuen Technologien wie KI und virtuellen Zeitzeugen umzugehen. Sie warnte vor einer zunehmenden Verzerrung der Realität durch solche Technologien und sprach sich für die Stärkung authentischer Erzählformate wie das Tagebuch der Anne Frank aus.
Medienkompetenz als Zukunftsthema
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Forderung, Medienkompetenz als Pflichtfach in Schulen einzuführen. Pädagog:innen bräuchten mehr Unterstützung, um junge Menschen auf die Vielfalt und Herausforderungen der digitalen Medienwelt vorzubereiten. Dabei sah Spera auch die Chance, durch gezielte Bildungsinitiativen Menschen wieder stärker in das Berufsleben einzubinden.
„Wir müssen einander kennenlernen, voneinander lernen und offen für Neues sein.“
Optimismus und Offenheit als Schlüssel
Abschließend appellierte Dr. Spera an die Neugier und Offenheit der Gesellschaft. Neue Technologien und Medienformate seien nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung bestehender Angebote zu verstehen. Sie erklärte, dass das eBook das Buch nicht verdrängt habe, genauso wenig wie Vinyl von digitalen Formaten abgelöst worden sei, und ergänzte, es gebe eine Sehnsucht nach Analogem. Mit einem abschließenden Zitat von Simon Peres lud Dr. Spera die anwesenden Gäste ein, den DIALOG als Chance für eine positive Zukunft zu nutzen:
„Optimisten und Pessimisten müssen beide sterben, aber Optimisten haben ein besseres Leben.”