Bereits im Vorfeld des SURPRISE FACTORS SYMPOSIUMS haben sich Studentinnen und Studenten verschiedenster Fachrichtungen in einem Workshop mit dem diesjährigen Thema auseinandergesetzt. Drei von ihnen brachten als YOUNG ACADEMIA die Perspektive der jungen Generation in die Diskussionen ein.
Bildung, Innovationskraft, Fehlerkultur und Fokus
Als YOUNG ACADEMIA ist es uns ein besonderes Anliegen, den Interessen und Ideen der jungen Generationen Gehör zu verschaffen. Aus dieser Perspektive erscheinen uns daher insbesondere die folgenden vier Punkte, die im Rahmen des Symposiums diskutiert wurden, als zentrale Elemente für die Zukunft Oberösterreichs. Denn um den „Weg zu den Besten“ beschreiten zu können, muss sich Oberösterreich stetig weiterentwickeln – Stillstand wäre fatal:
- Bildung: Gerade in einer rohstoffarmen Region wie Oberösterreich, in der „Humankapital“ als die wichtigste Ressource überhaupt betrachtet werden kann, sind Investitionen in Bildung – sei es in Form einer Berufsausbildung, eines akademischen Studiums, einer beruflichen Weiterbildung oder Ähnlichem – von zentraler Bedeutung. Dabei ist es essentiell, die Kreativität junger Menschen zu fördern und die richtige Balance zwischen Leistungsdruck auf der einen und kreativer Freiheit auf der anderen Seite zu finden. Ein derartiges Gleichgewicht wird sich letztlich auch positiv auf das Wohlergehen der jungen Menschen auswirken. Schließlich werden nur glückliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Unternehmen die beste Arbeit garantieren und einen langanhaltenden Erfolg versprechen.
- Innovationskraft: Wenn Österreich im Allgemeinen und Oberösterreich im Speziellen im globalen Wettbewerb bestehen möchten, braucht das Land hoch qualifizierte Arbeitskräfte und Innovatoren sowie Forschungs- und Arbeitsbedingungen, die das Erzielen von Spitzenleistungen ermöglichen. Daher ist neben nachhaltigen Investitionen in Forschung und Entwicklung nicht nur eine exzellente Ausbildung für die Menschen vor Ort, sondern auch die Gestaltung von Oberösterreich als attraktive Region für Arbeitskräfte aus dem Ausland von großer Bedeutung.
- Fehlerkultur: Allzu oft werden junge Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit einem Projekt scheitern, in wirtschaftlicher, sozialer und rechtlicher Hinsicht stigmatisiert und benachteiligt. Zur Förderung der Innovationskraft müssen wir daher weg kommen von unserer „error-picking culture“, die Innovationen hemmt und im Gegenzug jungen Menschen erlauben, Risiken einzugehen und Fehler zu begehen. Wir müssen jungen Leuten eine Chance geben: Von abgebauter Bürokratie für Gründungen über Alternativ-Finanzierungen hin zu einer Kultur, die Fehler als Lernchancen betrachtet und jungen Menschen Gehör verschafft.
- Fokus: Ein System, das alle Sektoren gleichermaßen fördern möchte, wird heute rasch an seine kapazitativen Grenzen stoßen. Als vergleichsweise kleine Region muss sich Oberösterreich daher in wirtschaftlicher Hinsicht auf seine Stärken besinnen und auf einige wenige Nischen konzentrieren, um mit herausragenden Menschen und deren Leistungen und Produkten weltweit wettbewerbsfähig zu sein. Daher ist es umso bedeutsamer, jene Bereiche zu identifizieren und gezielt zu fördern, die das größte Entwicklungspotential in sich bergen.
Um von „good to great“ zu gelangen, sind diese vier Punkte aus unserer Sicht von enormer Bedeutung für Oberösterreich. Dabei ist es uns zudem einerseits ein besonderes Anliegen, dass die Mitsprachemöglichkeiten junger Menschen gestärkt werden, um ihre Interessen besser vertreten zu können. Andererseits erscheint es uns als sehr wichtig, dass neue Gesetzesvorschläge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Auswirkungen auf die zukünftigen Generationen evaluiert werden. Nur auf diese Weise kann eine positive Entwicklung von Oberösterreich in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und sozialer Hinsicht nachhaltig sichergestellt werden.
Die YOUNG ACADEMIA beim SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM 2015 waren:
Thomas Böhler, BA, Internationale Betriebswirtschaft, Universität Wien
Lambert Neumayr, BSc, Masterstudium Strategy, Innovation, Management Control, WU Wien
Carina Posner, Business Management Marketing, Marken und Medien, FH Campus M21, München