Aeham Ahmad widersetzte sich mit seiner Leidenschaft für das Klavierspiel im syrischen Palästinenser-Viertel Yarmouk bei Damaskus dem IS-Regime. Mit seinem Beispiel gab er den hungernden Menschen und vor allem den Kindern Hoffnung und Mut. Seit seiner Flucht über die gefährliche Balkanroute setzt sich der „Pianist aus den Trümmern“ in seinen Konzerten und Lesungen für Völkerverständigung und Frieden ein.
Aeham Ahmad ist ein palästinensisch-syrische Klavierspieler. Nachdem er sein Studium an der musikalischen Fakultät der Al Baath Universität wegen des beginnenden Bürgerkriegs abbrechen musste, erlangte er internationale Bekanntheit durch seine Auftritte in Mitten der Trümmer des umkämpften Palästinenser Lagers Yarmouk bei Damaskus. Trotz der lebensbedrohlichen Situation unter dem IS-Regime spielte der „Pianist aus den Trümmern“ seine Stücke, um gegen den Hunger zu protestieren und den Menschen ein Stück Hoffnung zu geben. Nachdem IS-Dschihadisten, für die klassische Musik eine Sünde ist, bei einer Kontrolle vor seinen Augen sein Klavier anzündeten, musste er aufgrund der nicht mehr einschätzbaren Gefahren fliehen. Wie hunderttausende Menschen schlug er sich über Land zur türkischen Küste durch, von dort mit einem Schlauchboot auf eine kleine griechische Insel und weiter über die Balkanroute, bis er schließlich in Deutschland angekommen ist. Er war gezwungen, seine Frau und seine beiden Söhne zurück zu lassen, die Familie konnte aber im Rahmen der Familienzusammenführung mittlerweile nachkommen. Auch nach seiner dramatischen Flucht setzt er sich mit Konzerten und Lesungen in ganz Europa für Frieden ein. Im Dezember 2015 wurde ihm der Internationale Beethovenpreis für Menschenrechte verliehen.
In seiner 2017 erschienenen Autobiografie „Und die Vögel werden singen“ erzählt Aeham Ahmad seine Geschichte – eine Geschichte von Widerstand, Mut und Zuversicht.
SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM
Das SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM ist das Herzstück der ACADEMIA SUPERIOR. Einmal im Jahr treffen sich eingeladene internationale Gäste und diskutieren drei Tage lang aus unterschiedlichen Disziplinen ihre Einschätzungen, Standpunkte und Überraschungs-Effekte. Dieses Jahr lautet das Thema „Mut”. Die weiteren Gäste: Manal al-Sharif und Stefan Ruzowitzky.