Österreich, das gründerfreundlichste Land Europas“ – Diese Vision hat sich Staatssekretär Harald Mahrer sich zum Ziel gemacht und präsentierte im Report „Land der Gründer“ 40 Maßnahmen, die Österreich an die Spitze bringen sollen. Bei der Erstellung selbst, setzten die Autoren auf den Open-Innovation Ansatz und haben zur Mitarbeit eingeladen. Die Maßnahmen sollen auch nur einen Zwischenbefund in einer sich dynamisch weiterentwickelnden Debatte darstellen.
Stetige Erneuerung
Eine Gründerlandstrategie darf nichts Aufgesetztes sein, geht es doch darum, das Potenzial, das in einem Land steckt, zu heben. Denn Neugründungen und Spin-Offs sichern nicht nur die Arbeitsplätze von morgen sondern sind auch Gradmesser der Innovationsfähigkeit eines Standortes. Ein Wirtschaftsstandort muss sich immer wieder erneuern. Wichtig ist die Richtung, die eine Strategie vorgibt, und die zeigt eindeutig auf Internationalität. Sich orientieren am Weltmarkt muss das Ziel des Gründerlandes Österreich sein. Dabei können internationale Kooperationen durchaus auch virtuell gedacht werden, etwa in der Form virtueller Inkubatoren oder Partnerschaftsmodelle.
Gründungs-Turbo
OÖ-Wirtschaftslandesrat Michael Strugl will mit der Strategie in Oberösterreich „den Gründungs-Turbo zünden“ und bis 2020 8.000 zusätzliche Gründungen ermöglichen. Wichtige Voraussetzung dafür ist das richtige „Mindset“ der Menschen in Oberösterreich, also der „Entrepreneurial Spirit“ bzw. Unternehmergeist.
„Whatever the challenge, be part of the solution.” — Florian Gschwandtner
Unternehmerinnen und Unternehmer müssen etwas riskieren. Dafür braucht es einerseits venture capital und andererseits eine andere Einstellung zu Fehlern. Denn Scheitern gehört nun einmal dazu und jeder Erfolg ist letztlich oft das Resultat vieler kleiner Misserfolge.
Mid-Tech nicht nur High-Tech
High-Tech ist sexy und in aller Munde. Aber viele der neuen Gründungen in Oberösterreich sind im Mid-Tech-Bereich angesiedelt – und das ist gut so, denn sie sind es, die die meisten Arbeitsplätze schaffen und sich langfristig ebenfalls zu Innovationsmotoren entwickeln können.
So wird Oberösterreich zum Land der Gründerinnen und Gründer
40 Maßnahmen finden sich in der Gründerland-Strategie in den Schwerpunkten Innovation, Finanzierung, Bewusstseinsbildung, Netzwerke sowie Infrastruktur & Regulatorik. (siehe Grafik)
Die Top-Prioritäten daraus:
- Innovation: Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft forcieren
- Finanzierung: Crowdfunding als Finanzierungsquelle etablieren
- Bewusstseinsbildung: Gesellschaftliche Akzeptanz von Fehlern und Scheitern ausbauen
- Netzwerke: Gründer-Netzwerke zwischen Hochschulen und Wirtschaft forcieren
- Infrastruktur & Regulatorik: Entbürokratisierung der Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden
Viele der Maßnahmen befinden sich bereits in Empfehlungen der ACADEMIA SUPERIOR [z.B. in der W³ Studie: Wachstumsorientierte und innovative Unternehmensgründungen in OÖ (2012); W³ Studie: OÖ Strategie für KMU und Familienunternehmen 2030 (2014); W³ Studie: Radikale Innovationen und disruptive Technologien (2015); W³ Studie: Oberösterreichische Dienstleistungsstrategie (2012); W³ Studie: Strategie zur Stärkung des IKT-Standortes OÖ (2012); W³ Studie: Wirtschafts- & Innovationsfeld Health & Ageing (2012); W³ Studie: Perspektivenpapier zur internationalen Ausrichtung des Standortes OÖ (2012); Bericht: Hochschule & Unternehmensgründungen (2014)] und gehen aus zahlreichen Gesprächen und Diskussionen hervor, die wir in Oberösterreich zu diesem Thema bereits führen durften. Es gibt natürlich bereits einige Initiativen, die obige Maßnahmen – speziell in Oberösterreich – bereits seit Längerem konkret umsetzen, z.B. das akademische Gründernetzwerk akostart oö.
Tipp: It’s the timing, stupid — Den wichtigsten Grund, warum Startups erfolgreich sind, erklärt Bill Gross im TedTalk-Video.