Lech Wałęsa ist polnischer Politiker und Friedensnobelpreisträger. Er gilt als einer der maßgeblichen Akteure im Prozess des Untergangs der Sowjetunion und lies sich auch durch Haftstrafen nicht von seinem Kampf für die Freiheit in Polen abbringen.
Wałęsa beteiligte sich an der Streikbewegung der Lenin-Werft-Arbeiter in Gdansk, in der er schnell zum Vorsitzenden wurde. 1980 konnte er die polnische Regierung dazu bewegen eine Vereinbarung zu unterzeichnen, die den Arbeitervereinigungen einige Freiheiten in dem kommunistisch geprägten Land einräumten. Dazu gehörten beispielsweise das Recht zur Bildung unabhängiger Gewerkschaften, die Übertragung katholischer Sonntagsmessen im Radio, die Freilassung politischer Systemkritiker und die Milderung der Zensur.
Aus der Streikbewegung ging später die unabhängige Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc hervor, deren Vorsitzender Wałęsa bis 1990 war. Die Zeit der Solidarnosc war allerdings bis zu ihrer Legalisierung 1989 von starken Rückschlägen geprägt: nachdem 1981 das Kriegsrecht über Polen verhängt wurde, wurden die führenden Kopfe der Solidarnosc (und damit auch Lech Wałęsa) inhaftiert, später wurden alle Arbeitervereinigungen und Gewerkschaften annulliert. 1983 wurde Lech Wałęsa für seinen unerbittlichen Kampf gegen den Kommunismus und für mehr Rechte der Friedensnobelpreis verliehen.
1989 konnte Solidarnosc die polnische Regierung dazu zwingen, freie Wahlen abzuhalten, das Ergebnis war eine herbe Niederlage für die Kommunistische Partei, alle bis auf einen Sitz gingen an Solidarnosc, Wałęsa wurde daraufhin zum polnischen Präsidenten gewählt, er bekleidete das Amt bis 1995.
Lech Wałęsa erhielt für sein Lebenswerk zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Orden der Wiedergeburt Polens, die Friedensmedaille (eine der höchsten Auszeichnungen der USA). Darüber hinaus ist Wałęsa Ehrendoktor in mehr als 45 Universitäten und Ehrenbürger in mehr als 30 Städten weltweit.