In den Köpfen der Menschen muss sich eine starke Sport- und Bewegungskultur verankern.
Sport ist nicht nur eine Lebensschule und Basis für ein bewegtes und gesundes Leben. Sport ist auch ein enormer Wirtschaftsfaktor und eine große Chance für den Tourismus. Er prägt die Gesellschaft von der Gesundheit über die Wirtschaft bis zur Integration. Deshalb muss der Sport in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen.
Sport als volkswirtschaftlicher Faktor
Die Österreicherinnen und Österreicher betätigen sich im Schnitt sportlich zu wenig, mehr Bewegung würde der Volkswirtschaft generell Milliarden an Euro bringen. Laut einer Studie aus 2016 belaufen sich alleine die Kosten durch die Behandlung chronischer Krankheiten wie Diabetes Typ 2 – größtenteils verursacht durch zu wenig körperliche Bewegung – auf bis zu 2,4 Milliarden Euro jährlich. 0,5–0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts gehen so verloren.
Mit Sport wird in Österreich jährlich eine Wertschöpfung von 17 Milliarden Euro generiert. Mehr als in der Bauwirtschaft. Und jeder 17. Arbeitsplatz in Österreich steht mit Sport in Verbindung. Ferner belegen empirische Studien klar, dass von Sport-Großveranstaltungen positive wirtschaftliche Impulse auf die Regional- und Gesamtwirtschaft ausgehen.
Sportlerinnen und Sportler sind sympathische Botschafter für unser Land. Sie sind Teil unserer Standort-Reputation und Werbeträger für heimische Unternehmen und den regionalen Tourismus. Sie sind wichtige und wertvolle Visitenkarten des Landes.
Sport als gesellschaftlicher Faktor
Es gibt keinen anderen Bereich des sozialen Lebens in Oberösterreich mit mehr freiwilligem Engagement. 2.500 Sportvereine und mehr als 200.000 ehrenamtlich engagierten Menschen – davon 60.000 gewählte Funktionärinnen und Funktionäre – zeigen, wie sehr der Sport motivieren kann.
Dieses Engagement ist dem Land Oberösterreich viel Geld wert. Es unterstützt die Arbeit der Sportvereine und Verbände, insbesondere bei der Nachwuchsarbeit und bei der Schaffung der notwendigen Infrastruktur. Derzeit verfügt das Sportland OÖ über 5.900 moderne Sportstätten.
Vision Bewegungsland
Unser Alltag wird immer mehr geprägt von sitzenden Tätigkeiten, vor allem im Beruf. Um den gesundheitlichen Folgen zu begegnen, muss Bewegung zukünftig bestmöglich in das Arbeitsleben integriert werden können. Der Sport muss so einfach, flexibel und zugänglich wie möglich zu den Menschen kommen.
Bewegung muss bereits im Kleinkindalter in den Köpfen verankert werden und zu einem völlig normalen Bestandteil der Alltagsgestaltung werden. Denn aus sportlichen Kindern werden meist sportliche Erwachsene, die auch deren Kinder wieder einen bewegten Alltag vorleben werden.
Um das zu erreichen, müssen noch deutlich mehr Menschen zum Sport animiert werden und der Breitensport in jeder Altersgruppe gestärkt werden. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Jüngsten zu legen. Hier liegt auch einer der Schwerpunkte der neuen Sportstrategie Oberösterreich 2025.
In Zukunft müssen die Akteure noch besser miteinander vernetz werden. Bestehende Angebote von Vereinen, Verbänden und Schule sollen verknüpft und neue Projekte gestartet werden — wie zum Beispiel sportmotorische Testungen in den Volksschulen oder die Errichtung neuer, öffentlich zugänglicher Motorikparks.
Ein Teilerfolg auf dem Weg zum Bewegungsland Oberösterreich ist die Einführung der täglichen Bewegungseinheit in den Volksschulen ab dem Jahr 2017/18. Durch neu eingeführte sportmotorische Testungen an oberösterreichischen Volksschulen, an denen heuer 8.000 Kinder teilnehmen, werden erstmals große Datenmengen für wissenschaftliche Rückschlüsse auf die Bewegungsaktivität unserer Jüngsten zur Verfügung stehen. Auf Basis dieser Evaluierungen werden in Zukunft bessere politische Entscheidungen hinsichtlich der Bewegungsförderung in der Gesellschaft möglich werden.
Insights
Dieser Artikel ist Teil der Reihe Insights. ACADEMIA SUPERIOR bietet damit spannende Ein- und Ausblicke zu wichtigen Themen: relevant, kurz und anschaulich.
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