Weltweit wird daran gear­beit­et, unsere Kör­p­er durch tech­nis­che Hil­f­s­mit­tel zu verbessern. In 50 Jahren kön­nte es ganz nor­mal sein, dass wir durch tech­nis­che Implan­tate unsere Fähigkeit­en erweit­ern. (1)

Dies ist jedoch keine neue Entwick­lung. Die Medi­z­in­tech­nik arbeit­et seit Gen­er­a­tio­nen daran, Men­schen die kör­per­lich Beein­trächtigt sind, mith­il­fe von tech­nis­chen Hil­f­s­mit­teln zu unter­stützen. Hörim­plan­tate sind schon gang und gäbe. Auch im Bere­ich des Sehens haben sich in den let­zten Jahren große Fortschritte erzie­len lassen. So lassen etwa implantierte Net­zhaut­prothe­sen in Kom­bi­na­tion mit Kam­eras Net­zhauterkrank­te wieder erken­nen lernen.(2)

Theodore Berg­er, Pro­fes­sor für bio­med­ical engi­neer­ing an der Uni­ver­si­ty of South­ern Cal­i­for­nia, ver­weist darauf, dass wir Men­schen immer älter wer­den und damit kör­per­liche Prob­leme, unab­hängig von kör­per­lichen Behin­derun­gen im klas­sis­chen Sinn, bedeut­samer wer­den. Im Jahr 2064 wird es vielle­icht ganz sim­pel und nor­mal sein, im hohen Alter Cyborg zu werden.(3)

In der Fik­tion schon weit vor­angeschrit­ten, aber in der Real­ität rel­a­tiv neu ist allerd­ings die Möglichkeit, Tech­nik im Kör­p­er auch dazu einzuset­zen, die Fähigkeit­en von Men­schen zu erweitern:

Der 32 jährige Englän­der Neil Har­bis­son ist seit dem Jahr 2004 der erste anerkan­nte Cyborg. Durch seinen „Eye­borg” kann Har­bis­son, der eine Far­ben­schwäche hat, Far­ben sehen, da ein Gerät Schall­wellen auf sein Gehirn überträgt. Soweit ist das noch nichts unüblich­es. Har­bis­son will aber einen Schritt weit­er gehen und ver­sucht mit­tler­weile das Spek­trum der Far­ben, die er wahrnehmen kann, zu erweit­ern, indem er auch Sen­soren für Infrarot und ultra­vi­o­lettes Licht in seinen Eye­borg integriert.

2010 grün­dete Har­bis­son gemein­sam mit Moon Ribas  die Cyborg Foun­da­tion  die sich zum Ziel geset­zt hat, Men­schen dazu zu ver­helfen, Cyborgs zu werden.

Bere­its beim ACADEMIA SUPERIOR SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM des Jahres 2011 sprach der Experte Kevin War­wick über die Möglichkeit, dass durch die Verbindung von Men­sch und Mas­chine die Men­schheit auf eine neue Ebene ihrer Exis­tenz gehoben wer­den kön­nte und brachte inter­es­sante Ein­sicht­en aus seinem Selb­stver­such, in dem er sich selb­st elek­tro­n­is­che Chips implantiert hatte.

So bleibt die Frage: Wer­den Cyborgs die besseren Men­schen sein?

Quellen:

(1) Mar­cus Wohlsen: For­get Robots. We„ll Soon Be Fus­ing Tech­nol­o­gy With Liv­ing Mat­ter. Auf: wired.com am:27.05.2014

(2) Euronews: Net­zhaut­prothese lässt Blinde wieder sehen. Auf: euronews.com  am: 28.01.2014

(3) Eliza Strick­land: We Will End Dis­abil­i­ty by Becom­ing Cyborgs. Auf: ieee.org am: 27.05.2014