In einem Workshop erarbeiteten Studierende, Schülerinnen und Schüler aus OÖ ihre Visionen für die gewünschte Zukunft der Ernährung im Land.
Vision Ernährung der Zukunft
Die Konsumenten und der Handel
Im Jahr 2030 wird die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten gut informiert sein. Sie kaufen und essen ihre Lebensmittel bewusst ein. Lebensmittelverpackungen im Handel werden sind simpel und übersichtlich gekennzeichnet sein — sowohl in Hinsicht auf die Inhaltsstoffe und die einzelnen Bestandteile.
Die einzelnen Bestandteile und deren Herkunft sowie die Produktionsschritte des Endproduktes werden per Smartphone und RFIDs für die Konsumenten nachvollziehbar sein. Die Verpackungen sind nicht mehr aus Plastik, sondern aus biologisch abbaubaren Biopolymeren.
Lebensmittelabfälle im Handel werden nicht mehr nur entsorgt, sondern weiterverwertet für die Erzeugung von Energie oder Kompost; oder zur Fütterung von Insekten, welche die Basis für weitere Futtermittelprodukte in der Landwirtschaft sein werden.
Der Lebensmittelkonsum wird teilweise ein Statussymbol für bestimmte Gruppen bleiben. Wichtig ist das Lebensmittel aber nicht zum reinen Lifestyle-Produkt verkommen.
Vision Ernährung der Zukunft
Die Produzenten – auf dem Feld und in der Fabrik
2030 werden die Förderungen in der Landwirtschaft neu organisiert sein: Förderungen bekommen nur Bauern die den Markt nicht überschwemmen und zur Überproduktion beitragen (hierfür wird es Regulierungen brauchen). Gleichzeitig bekommen nur mehr kleine Landwirte Förderungen um die kleinteilige Struktur der heimischen Landwirtschaft zu erhalten.
Es wird ein unaufgeregter Diskurs über Gentechnik geführt werden und diese nicht von vorneherein in sämtlichen Bereichen abgelehnt werden.Die Mehrheit der kleinen Landwirte haben nun Hauszustellungen sowie die Online- und Direktvermarktung als wichtiges Standbein entdeckt.
Die Überproduktion wird weitgehend gestoppt sein und die Produktionsmethoden des Agrobusiness sind ethisch vertretbar. Die produzierten Lebensmittel sind qualitativ hochwertig.
Präsentation der Ergebnisse
Am Tag der OÖ Lebensmittel 2016 werden die Ergebnisse des Workshops präsentiert. Die Schülerinnen, Schüler und Studierenden werden auch in der Podiumsdiskussion mit oö. Entscheidungsträgern mitdiskutieren und ihre Visionen einbringen.
Hintergrund zum Thema
Die regionale Lebensmittelwirtschaft ist nicht nur Grundstock für die Versorgung eines Landes, sondern auch ein wesentlicher Wirtschaftsbereich. Sie umfasst ein breites Spektrum wirtschaftlicher Aktivitäten von der Landwirtschaft über Lebensmittelverarbeitung und ‑handel bis zur Gastronomie. Kaum eine Branche begleitet die Menschen so sehr in ihrem persönlichen Leben und hat gleichzeitig weitreichende Bedeutung und Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.
Doch welche Entwicklungen könnten die Betriebe in den nächsten Jahrzehnten herausfordern? Welche Lebensmittel wollen die Konsumentinnen und Konsumenten dann überhaupt noch und in welcher Form? Wie könnten wir es schaffen, Versorgung, Genuss und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen? Welche neuen Technologien könnten Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Handel revolutionieren?
Diese Fragen diskutierten 18 Schülerinnen und Schülern der HBLA für Land- und Ernährungswirtschaft Elmberg, HTL für Lebensmittel‑, Getreide- und Biotechnologie Wels, HLBLA St. Florian und HLW Kirchdorf/Krems sowie fünf Studierende der FH Wels, Studiengang Lebensmitteltechnologie und Ernährung.