Am 26. Juni diskutierten das Zukunftsforum Windhaag und ACADEMIA SUPERIOR mit UnternehmerInnen, RegionalentwicklerInnen, SozialarbeiterInnen, Zukunftsinteressierten, Vereinsvorständen und ‑mitgliedern diverser oberösterreichischer Institutionen das Thema „Social Business am Land — ein AlpTraum?”
Social Business als Zukunft regionalen Unternehmertums/ländlicher Wirtschaftskreisläufe
Am Köglerhof in Gramastetten, ein Platz mit unglaublichem Weitblick, beleuchtete man das Thema „Social Business” (Soziales Unternehmertum) aus den unterschiedlichsten Richtungen: was bedeutet „Social Business”, welchen Herausforderungen steht es gegenüber und wie kann es gefördert werden? Neben persönlichen Handlungsschritten wurden ebenso Handlungsempfehlungen an EntscheidungsträgerInnen — hin zu einem Mehr an „Sozialem Unternehmertum” am Land — formuliert.
Das wirtschaftliche Konzept „Social Business” geht auf den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurück und umfasst folgende 7 Grundsäulen:
1. Lösung sozialer & ökologischer Probleme/Herausforderungen als Kern
2. finanzielle und ökonomische Nachhaltigkeit
3. Verzicht auf spekulative Gewinne; keine Auszahlung von Dividenden über Investition hinaus
4. Rückfluss von Profit ins Unternehmen
5. Umweltverantwortliches Handeln
6. Angemessene Gehälter für Mitarbeiter
7. Spaß an der Sache
(www.muhammadyunus.org)
Viele junge, gut ausgebildete Menschen wollen auf‘s Land zurück um dort zu leben und gemeinwohlorientiert und zugleich unternehmerisch tätig zu sein
„Social Business” ist also Wirtschaft, die dem Menschen als auch der Umwelt dient. Es ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Dezentralisierung, Regionalentwicklung, Wertewandel, Zusammenhalt und nicht zuletzt Zufriedenheit. Um „Social Business” zu fördern, bedarf es einer strukturellen, finanziellen und rechtlichen Unterstützung von Seiten der Politik und der Wirtschaft, sowie einer persönlichen Ermächtigung jeder und jedes Einzelnen durch die Gesellschaft. Es soll z.B. nicht nur strukturelle Änderungen im Bildungssystem oder finanzielle Förderungen und Anreize für JungunternehmerInnen am Land geben sondern auch Räume, in denen JungunternehmerInnen, (FacharbeiterInnen und AkademikerInnen) — am Land — Fuß fassen können, um ihre gemeinwohlorientierten Ideen und Wünsche im Rahmen eines „Sozialen Unternehmens” aufzubauen. Viele junge, gut ausgebildete Menschen wollen auf‘s Land zurück, um dort zu leben und unternehmerisch tätig zu sein. Sie sind die „social entrepreneurs”, die den neuen Trend der Etablierung zukunftsfähiger, resilienter Regionen einläuten. Daher gilt es, diesen Initiativen Respekt und Akzeptanz entgegenzubringen. Ihr Mut soll unterstützt, gestärkt und gefördert werden! Besonders Gemeinden sollte dies im Interesse ihrer eigenen Zukunftsperspektive eine großes Anliegen sein. So können harmonische Wirtschaftskreisläufe — vor allem am Land — entstehen, eine Zentralisierung vermieden und eine gesunde Regionalentwicklung gefördert werden.
Die Inhalte der Diskussion haben wir in einer MindMap: denkBAR Social Business am Land zusammengefasst.