Mobile-Commerce boomt
Aus der neuen eCommerce Studie Österreich 2021 des Handelsverbands Österreich wird ersichtlich: immer mehr Menschen greifen für ihren Einkauf zum Smartphone. Rund 34% beträgt der Anteil der Über-15-jährigen Smartphone-Shopper*innen, der sich damit in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt hat. Auch hier hat die Pandemie eine sprunghafte Entwicklung im Vergleich zu 2019 gebracht. (1)
(Quelle: Statista 2021. Eigene Darstellung. Österreich 2013–2021, repräsentative Befragung mit n=2.000)
Durchschnittlich 1.830 Euro, was 14% aller Einzelhandelsausgaben in österreichischen Privathaushalten entspricht, fließen heute in den „Distanzhandel”. Die Ausgaben im Distanzhandel sind damit auf einen Rekordwert gestiegen, insbesondere das Handyshopping mit einem Plus von +67%. Denn von 9,6 Milliarden Euro Onlineumsatz entfallen 2 Milliarden auf den Mobile Commerce (M‑Commerce). Innerhalb von 4 Jahren haben sich die Umsätze im M‑Commerce damit mehr als verdreifacht.
Im Nets E‑Com Report Dach 2020 (Befragungszeitraum 4. Quartal 2020) geben sogar 47% der Befragte an, schon einmal ein Produkt oder eine Serviceleistung mobil bestellt zu haben. Auch hier ist der Alterstrend eindeutig erkennbar. Im Vergleich zu den Nachbarn in der Schweiz und in Deutschland ist damit in Österreich das Mobile-Shopping (mit Mobiltelefon oder Tablet) im DACH-Raum am beliebtesten. (3)
(Quelle: Nets Merchant Services 2021)
Jüngere kaufen viel häufiger am Handy
Das Mobile-Shopping ist besonders bei den Jüngeren beliebt: Bei unter-29-jährigen kaufen 70% mit dem Mobiltelefon online, bei den über-60jährigen nur 7%. (2)
Mehr als die Hälfte der Online-Bestellung im Ausland
Heimische Unternehmen profitieren von dem Online-Boom nur bedingt, bestellen doch mehr als die Hälfte der österreichischen Online-Shopper*innen im Ausland. Dabei steht wenig überraschend Deutschland als Einkaufsland an erster Stelle. (3)
(Quelle: Nets Merchant Services 2021)
Retourenquote konstant bei 41%
Bei 41% der bestellten Waren wird zumindest ein Teil retourniert. Je jünger die Online-Shopper*innen, umso mehr wird zurückgeschickt. (2)
Unterschiedliche Preise je nach Endgerät
Die Arbeiterkammer Österreich warnt davor, dass es bei der Preisgestaltung einer Online-Bestellung offenbar Zusammenhänge mit dem verwendeten Endgerät gibt. So kann es sein, dass etwa Onlinekäufe mit Apps am Handy oder Tablet teurer kommen, als über Online-Buchungen mit nicht-mobilen Geräten. (4)
Potenzial für Mobile-Commerce wäre noch deutlich größter
Als „Conversion“ bezeichnet man das Verhältnis zwischen einer Shopping-Suche und dem tatsächlichen Kauf. Obwohl ein deutlich höherer „Traffic“ – also deutlich mehr Suchanfragen – über Smartphones erfolgen, führen sie in den seltensten Fällen zu Käufen. Als Grund dafür wird von PWC eine schlechtere Bedienerfreundlichkeit mobiler Online-Shops verortet:
Desktop: 27% Traffic, 4,3% Conversion Rate
Smartphones: 69% Traffic, 1,8 % Conversion Rate. (5)
Fazit
Das Shoppen am Handy boomt, besonders bei jüngeren Generationen. Bei der Einrichtung von Online-Shops lohnt es, mobile Lösungen mitzudenken und einzuplanen, um zukunftsfit für die kommenden Shopping-Generationen aufgestellt zu sein.
Quellen
(1) Statista (2021): Anteil Mobiler Einkäufer in Österreich bis 2021.
(2) Handelsverband (2021): eCommerce Studie Österreich 2021.
(3) Nets Merchant Services (2021): E‑Com Report DACH 2020.
(4) Arbeiterkammer Wien (2021): Preisdifferenzierung im Online-Handel März 2021.
(5) Fact Finder Blog (2021): Wo steht der Mobile-Commerce in 2021? Aktuelle Marktzahlen und Potenziale.