Die Sterblichkeit bei einer Masernerkrankung liegt je nach medizinischer Versorgung zwischen
0,1 % bei sehr guter und 25 % bei schlechter medizinischen Versorgung. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Masern weltweit bis 2020 auszurotten. Der einzige Weg dorthin führt über eine weltweite Durchimpfungsrate von 95% der Bevölkerung.
Ein erfolgreiches Beispiel stellen diesbezüglich die USA dar: Im Jahr 1963 wurde dort erstmals ein Maserimpfstoff zugelassen. In den folgenden Jahren sank die Zahl der Infektionen rasant, wie die nachfolgende Grafik verdeutlicht:
Im Jahr 2000 wurden die Masern in den USA offiziell für ausgerottet erklärt. Lokale Masernausbrüche kommen jedoch immer wieder vor, da das Virus von Reisenden aus anderen Weltteilen eingeschleppt wird.
In Österreich ist die Masernimpfung seit 1974 im Impfplan vorgesehen. Doch erst seit 1994 besteht die Impfung auch aus einer zweiten Teilimpfung. Erst ab dieser gilt man als gesichert immun. Aus diesem Grund treten immer wieder Fälle von Masernerkrankungen bei Menschen auf, die bereits einmal geimpft wurden.
Weltweit wurden zwischen 2007 und 2016 32 Mio. Masernimpfdosen verabreicht. In dieser Zeit wurden 19 anerkannte Impfschäden aufgezeichnet. Das Risiko bei einer Masernerkrankung, selbst bei sehr guter medizinischer Versorgung, zu sterben, ist also mit 0,1 % deutlich höher als mögliche Impfschäden mit 0,0001 % zu riskieren.
Warum wir eine Grafik aus den USA für dieses Insights ausgewählt haben? In Österreich sind Masernerkrankungen erst seit 2001 meldepflichtig. Deshalb gibt es keine langfristige heimische Datenreihe, an der man den Effekt der Einführung des Impfstoffes in den 1970er Jahren so deutlich ablesen kann, wie an den Daten aus den USA.
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Dieser Artikel ist Teil der Reihe Insights. ACADEMIA SUPERIOR bietet damit spannende Ein- und Ausblicke zu wichtigen Themen: relevant, kurz und anschaulich.
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