Wer ken­nt die Sit­u­a­tion nicht, vor einem schein­bar unlös­baren Prob­lem und nahe der Verzwei­flung zu ste­hen? Wie man mit Her­aus­forderun­gen umge­ht und dabei über sich selb­st hin­auswach­sen kann, war The­ma des 7. MUT­macherin­nen-Talks, den der Vere­in Frauen im Trend und Acad­e­mia Supe­ri­or an der JKU-Linz veranstalteten.

 

Zwei beson­dere MUT­macherin­nen waren als Impuls­ge­berin­nen ein­ge­laden, deren Lebenslauf von großen Her­aus­forderun­gen und dem Mut, ihnen couragiert zu begeg­nen, geprägt ist: Angela Orth­n­er, die als erste Frau 18 Jahre lang dem oberöster­re­ichis­chen Land­tag als Präsi­dentin vor­stand und sich für mehr Frauen­rechte und Gle­ich­berech­ti­gung ein­set­zt, und die Unternehmerin Renate Pyrk­er, die als junge Frau in ein­er män­ner­do­minierten Wirtschaft Fuß fasste, seit Jahrzehn­ten ein erfol­gre­ich­es Unternehmen leit­et und sich sozial und kul­turell engagiert.

Wir werden eine Lösung finden

„Wenn du vor einem Prob­lem stehst und daran verzweifelst, dann musst du die Gegen­wart in der Zukun­ft denken und dir sagen: ‚näch­ste Woche habe ich das gelöst. Also keine Panik jet­zt‘. Diese Sichtweise beflügelt unge­mein“, ver­ri­et die Welser Unternehmerin Renate Pyrk­er ihr Geheim­nis, wie sie viele Krisen erfol­gre­ich gemeis­tert hat. „Es war schon immer so, dass man mit Über­raschen­dem umge­hen kön­nen muss. Das ist in allen Lebens­bere­ichen so“, spricht die Geschäfts­führerin von Aus­tria Plas­tics aus eigen­er Erfahrung: „Wichtig ist, dass man in seinem Bere­ich etwas kann. Dann weiß man: ich kann jedem gegenüber­ste­hen“. Pyrk­ers Grund­satz: „Habe keine Angst vor der Zukun­ft – wir wer­den eine Lösung finden“.

Ähn­lich pos­i­tiv charak­ter­isiert Angela Orth­n­er, die auf jahrzehn­te­lange Erfahrun­gen in der Poli­tik zurück­blick­en, ihren Umgang mit Her­aus­forderun­gen und Wider­stän­den. „Wichtig ist, dass man sich fragt, wie man aus Krisen Chan­cen machen kann. Dass man Chan­cen erken­nt und diese auch annimmt“, ist die ehe­ma­lige Land­tagspräsi­dentin überzeugt. In ihren 24 Jahren im oberöster­re­ichis­chen Land­tag habe es oft Sit­u­a­tio­nen gegeben, die zeigten, dass „viele Hin­dernisse poli­tisch lös­bare The­men sind. Man muss dran­bleiben, fre­undlich bleiben und sich was trauen, dann find­et man Wege“, so Orthner.

Gleichgültigkeit ist gefährlich

Auf die Frage, ob sie unsere Demokratie in der Krise sieht, meinte die Ex-Poli­tik­erin Orth­n­er: „Das einzige für die Demokratie wirk­lich Gefährliche ist die Gle­ichgültigkeit. Das Fun­da­ment der Demokratie sind Werte, wie zum Beispiel Frei­heit“. Den Erhalt dieses Fun­da­ments beschreibt sie als oft müh­same, aber wichtige Auf­gabe. Dabei ist es für Angela Orth­n­er wichtig, dass die Poli­tik „nicht die Rän­der bedi­ent, son­dern die Leute in die Mitte hereinholt“.

Die angeregte Diskus­sion mit dem Pub­likum drehte sich in der Folge u.a. um The­men wie Frauen­quoten, die Bedeu­tung der Fam­i­lie, Tol­er­anz oder wie man ältere und junge Men­schen im Betrieb zueinan­der bringt.

Clau­dia Schwarz, Geschäfts­führerin von Acad­e­mia Supe­ri­or, zeigte sich von der offe­nen und leb­haften Diskus­sion beein­druckt: „Das For­mat bietet die Möglichkeit, mit span­nen­den Per­sön­lichkeit­en im kleinen Kreis über wichtige Zukun­ft­s­the­men ins Gespräch zu kom­men.“ Auch Sabine Kro­n­berg­er, Präsi­dent des Vere­ins Frauen im Trend, freute sich, „dass wir Frauen, die erfol­gre­ich ihren Weg gehen, vor den Vorhang holen kön­nen und damit auch Impulse liefern, die zum Denken anregen“.